«Wenn ich darüber ein Buch schreiben sollte, hätte es genau dieses Ende», sagte Maximilian Hippe, der mit seinem Treffer die Überraschung in der Auftakttaktrunde des DFB-Pokals perfekt gemacht hatte. In nahezu letzter Sekunde der Verlängerung (120.+3) traf Hippe zum 3:2 (2:2, 2:2)-Sieg gegen den Zweitligisten Dynamo Dresden.
Der SV Rödinghausen aus der viertklassigen Regionalliga West hatte sich zum ersten Mal überhaupt für den DFB-Pokal qualifiziert und am Samstag direkt die zweite Runde erreicht.
Der 20 Jahre alte Hippe war erst in der 109. Minute eingewechselt worden. «Das ist schon bisschen wie in einem Klischee-Drehbuch. Der Junge wird eingewechselt und schiebt in letzter Sekunde den Ball über die Linie», erklärte Trainer Enrico Maaßen. Hippe verschwand nach dem Abpfiff unter einer Jubeltraube.
Der Verein aus der 10 000 Einwohner zählenden ostwestfälischen Gemeinde Rödinghausen, der für das Match ins rund 50 Kilometer entfernte Lotte umziehen musste, verdiente sich den Erfolg durch eine engagierte Leistung.
Vor 3862 Zuschauern im Stadion des Drittligisten Sportfreunde Lotte waren bereits im ersten Spielabschnitt Haris Duljevic (11. Minute) und Aias Aosman für Dynamo erfolgreich. Für Rödinghausen trafen Linus Meyer (20.) und Simon Engelmann (45.+1), die die Nachlässigkeiten in der Defensive des Zweitligisten konsequent nutzten. Anschließend behielt Rödinghausen lange die Spielkontrolle und ließ nur noch wenige Offensivaktionen von Dresden zu.
Für den SV Rödinghausen war es ein historisches Match. Der Verein aus dem Kreis Herford war 1970 entstanden und schaffte 2014 den Aufstieg in die Regionalliga West. In den bisherigen drei Saisonspielen ist die Maaßen-Elf noch ungeschlagen und holte sieben Punkte. dpa