Der 1. FC Kaan-Marienborn hat einen holprigen Start in seine erste Regionalliga-Saison hinter sich. Bislang gab es nur einen Punkt aus drei Spielen. Dabei war durchaus mehr drin.
Als Elsamed Ramaj gegen Rot-Weiss Essen nach nur elf Minuten zur Führung für den 1. FC Kaan-Marienborn treffen konnte, hatte sein Jubel keine Grenzen mehr. Der 22-Jährige versenkte den Ball eiskalt im Netz und rannte prompt in Richtung Auswechselbank. Alle Spieler des Aufsteigers kamen dort zusammen und feierten vor über 2200 Zuschauern gemeinsam die überraschende Führung gegen den ehemaligen Deutschen Meister aus dem Ruhrgebiet. In diesem Moment befand sich Ramaj in seiner kleinen, heilen Welt. „Das Tor zu machen, war ein geiles Gefühl. Und vor so vielen Zuschauern zu spielen, das habe ich noch nie erlebt. Das ist etwas Besonderes“, sagte der Albaner.
Doch nach dem Spiel war die Freude nicht mehr so groß. Seine Mannschaft unterlag RWE mit 1:4 (1:1), konnte also erneut eine Führung nicht über die Zeit bringen. Das war bereits am ersten Spieltag der Fall, als die Siegener gegen die U23 des 1. FC Köln in der Nachspielzeit den Ausgleich kassierten. Ebenfalls für Kaan-Marienborn erfolgreich: Elsamed Ramaj. Mit diesem Treffer verewigte er sich im Geschichtsbuch des Vereins, denn es war das erste Tor überhaupt in der Regionalliga für den Klub aus dem Siegener Osten.
Zwei Mal schon konnte sich der ehemalige Sprockhöveler über einen eigenen Treffer freuen, zwei Mal gab es am Ende dennoch keinen Sieg. „Ich hätte lieber gar kein Tor gemacht, dafür aber drei oder vier Punkte mehr geholt“, sagt der Mittelfeldspieler bescheiden. Außer ihm, hat in dieser Saison noch kein anderer Mitspieler getroffen, vielleicht auch ein Grund dafür, warum es bis jetzt nur zu einem Punkt für die Mannschaft von Trainer und Ex-Profi Thorsten Nehrbauer reichte.
Denn im Grunde hinterließ der Aufsteiger gegen Rot-Weiss Essen einen guten Eindruck, vor allem in der ersten Halbzeit. RWE hatte große Probleme mit der Kompaktheit und Aggressivität der Siegerländer, doch diese konnten in der zweiten Hälfte daran nicht anknüpfen. „Wenn wir das 2:0 gemacht hätten, wäre es anders gelaufen. Aber wenn du nichts mehr machst, dann kassierst du irgendwann ein Gegentor. Wir müssen noch länger im Spiel aggressiv sein und die Chancen nutzen“, sagt Ramaj.
Die nächste Chance dazu bietet sich dem 1. FC Kaan-Marienborn am kommenden Samstag, dann geht es zum Mitaufsteiger SV Lippstadt (Anstoß 14 Uhr).
Autor: Joshua Windelschmidt