Auch beim Thema Verträge hat sich die zurückhaltende Formulierungskunst durchgesetzt. So bei Olaf Janßen, Sportlicher Leiter, wenn man ihn danach fragt, ob sich der Verein mit Niklas Andersen in Gesprächen befindet, den auslaufenden Vertrag auszudehnen. "Wir reden mit einigen Akteuren über die Zukunft." Was keine konkrete Antwort ist, zu der er sich beim Nachhaken dann doch animiert fühlt: "Seine Entwicklung ist kein Geheimnis, auch, dass wir mit ihm verlängern wollen." Ein Herumschleichen um Fakten, das man sich sparen sollte.
Genau wie Frust gegen die Lausitzer: Der Ranglisten-Vorletzte kommt zu einem Team, das einen Lauf hat. Bonan spricht von "einem Spagat. Klar muss man das so laufen lassen." Er wird keine Fesseln produzieren, fühlt sich auch durch das Match gegen Mönchengladbach bestätigt: "Es ging um nichts, das haben die Jungs aber sehr professionell gemacht."
Jedem ist klar, alles andere als ein Sieg gegen Energie wäre kompletter Frust, eine Bremse der positiven Entwicklung. "Meine Mannschaft hat enormes Selbstvertrauen, die Stimmung ist doch sensationell." Und soll es auch nach den 90 Minuten sein. "Trotzdem muss man aufpassen", warnt Bonan, "vor wenigen Wochen waren wir noch Vorletzter." Deshalb interessiert den Fußball-Lehrer "auch nur das Ergebnis." Naja, gegen etwas Fußball-Ästhetik hätte er bestimmt nichts, die Kulisse erst recht nicht. "Kein Schiri pfeift nach 90 Minuten ab, 93 haben wir bestimmt Zeit, die Sache für uns zu entscheiden. Wir dürfen uns nicht treiben lassen."
Eher soll Cottbus getrieben werden. "Blind anrennen dürfen wir gleichfalls nicht, dann erhält man ganz schnell eine Ohrfeige." Und mehrere, gegen RWO waren es vier. Bonan fordert "Ordnung" - sein bekanntes Schlüsselwort - sowie "ständigen Druck." Dass Energie irgendein geheimes Ventil aufmachen könnte, daran glaubt der 41-Jährige nicht. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht." Bei Auswärtsspielen - sinnig - wurde Cottbus gesehen: Erfurt, Berlin. Wobei beim Namensvetter RWE gewonnen wurde. Bonan: "Cottbus kann schon Fußball spielen, wird unterschätzt."