So angenehm, wie er als Mensch ist, so unangenehm ist er als Gegenspieler. Nach dem 3:1-Sieg gegen den Aufsteiger TV Herkenrath stand Christopher Kramer noch lange am Spielertunnel, um Fotos mit Kindern zu machen und Autogramme zu schreiben. Zuvor hatte er seine Mannschaft mit seinen Toren zum 1:0 (51.) und 2:0 (87.) zum Sieg gewuchtet. Gerade das erste Tor war dabei typisch für den Torschützenkönig der vergangenen Saison. Zunächst konnte er auf Rechtsaußen von drei Gegenspielern nur mit vereinten Kräften zu Boden gerungen werden, um anschließend den fälligen Freistoß höchstpersönlich am langen Pfosten ins Tor zu köpfen, obwohl sein Gegenspieler ihn nach unten zog. Ein Muster, das bei Wuppertaler Standards bekannt ist, wie Kramer es selbst beschreibt: "Auch in der letzten Saison war es schon so, dass ich gerne am zweiten Pfosten war. Es war heute immer derselbe Gegenspieler bei den Standards und er hat mich immer gezogen und gehalten. In dieser Situation habe ich mich dann hingestellt und gewehrt." Auch beim zweiten Tor stand er wieder goldrichtig als er einen starken Konter über Enes Topal vollendete. Durch ein Eigentor von Joran Sobiech und ein Freistoßtor von Vincent Geimer in der Nachspielzeit endete das Spiel verdient mit 3:1.
Der ehrgeizige Kramer freute sich über seine zwei Tore, ob er aber in der aktuellen Saison wieder Torschützenkönig wird, ist für ihn nicht wichtig, weil er sich in den Dienst der Mannschaft stellt: "Ich will natürlich immer viele Tore schießen, um der Mannschaft damit zu helfen. Wir wollen so erfolgreich spielen, wie es geht und da gehören die Tore dazu. Deshalb will ich von Saison zu Saison immer besser werden und mehr Tore schießen."
Auch sein Trainer Christian Britscho freute sich nach dem Spiel über die Tore seines Torjägers und über den Auftaktsieg seiner Mannschaft: "Der Sieg ist auf jeden Fall verdient und ich bin sehr zufrieden. Es war ein schöner Sieg für uns. So kann es gerne weitergehen." Dabei fand er auch lobende Worte über den Aufsteiger aus Herkenrath: "Wer geglaubt hat, dass Herkenrath hierher kommt und keine gute Leistung bringt, der hat sich getäuscht." Nun muss Britscho seine Mannschaft auf das Derby am kommenden Sonntag vorbereiten, denn es geht schon am zweiten Spieltag der Saison nach Essen an die Hafenstraße gegen RWE.