Der in Hamburg geborene Deutsch-Türke kann es einfach nicht sein lassen: Albayrak wird auch mit 41 Jahren weiter Fußball spielen. In der Landesliga. Genauer gesagt bei Inter 2000 aus Hamburg-Wilhelmsburg.
Albayrak war bereits zum Ende der vergangenen Saison für Inter 2000 am Ball - und das äußerst erfolgreich. In fünf Spielen schoss der ehemalige Bremer und Bielefelder Bundesligaprofi fünf Tore und avancierte zu einem der Wilhelmsburger Aufstiegshelden. Job erledigt - dachte sich Albayrak. Doch Inter 2000 kämpfte um die Dienste des 296-fachen Süper-Lig-Akteur (40 Tore). "Der Präsident hat mich gefragt, ob ich weitermache und ob ich mir eine Tätigkeit als Spielertrainer vorstellen könnte. Ich hatte Interesse und wollte den Posten übernehmen, musste aber erst klären, ob es sich zeitlich für mich vereinbaren lässt. Ich fange in zwei Monaten mit meiner Fußballlehrer-Ausbildung an, bei der ich die Lehrgänge in der Türkei absolviere. Wir haben jetzt eine sehr gute Lösung gefunden, indem ich ein Trainerteam mit Eren Sen bilde. So passte es auch zeitlich. Wenn ich für einen Trainer-Lehrgang in die Türkei muss, übernimmt Eren kurzzeitig alleine", erklärt der Ex-Profi gegenüber "fussifreunde.de". Sen ist ebenfalls ein ehemaliger Profifußballer. Unter anderem bestritt Sen fünf Champions-League-Spiele für den Schweizer Klub FC Thun.
Wenn ich den Lehrgang erfolgreich absolviere, dann werde ich mit Sicherheit auch nicht mehr lange in der Landesliga spielen beziehungsweise trainieren
Erhan Albayrak
Wenn es die Fitness zulässt, dann wollen sowohl Albayrak (41) als auch Sen (33) Inter 2000 auch auf dem Rasen in der Landesliga helfen. "Ich bin wirklich fit und tue auch einiges dafür. Ich spiele in der Traditionsmannschaft von Werder Bremen und nehme immer wieder mal an Legendespielen wie zuletzt zwischen Deutschland und der Türkei teil. Fußball macht mir immer noch sehr viel Spaß. Auch, wenn ich das jetzt alles ein bisschen anders sehe und eher wie ein Trainer denke", sagt Albayrak dem RevierSport.
Mit der Fußballlehrer-Lizenz will Albayrak durchstarten
Bislang arbeitete Albayrak als Cheftrainer beim KFC Uerdingen, in der Nachwuchsabteilung des FC St. Pauli sowie als Chefcoach beim FC Türkiye Wilhelmsburg und zuletzt 14 Monate bei Rot Weiss Ahlen. Lehrreiche erste Trainerstation, wie Albayrak erzählt: "Ich habe einiges mitgenommen und erfahren. Man lernt immer dazu. Ich bereue keine diese Stationen, weil ich überall etwas gelernt habe. Mein Ziel ist es in den oberen Ligen zu trainieren. Da findet man einfach eine größere Professionalität vor. Ab der Regionalliga beginnt der Profifußball eigentlich schon. Ich war als Spieler ganz oben und will als Trainer auch dorthin kommen."
Zuletzt lagen dem Hamburger Jungen lose Anfragen aus der Regionalliga Nord sowie der zweiten und dritten türkischen Liga vor. Doch Albayrak zieht aktuell den Spielertrainer-Posten beim Landesligisten Inter 2000 vor. "Es gibt immer Interessenten. Aber ich lasse mir da Zeit. Es muss einfach passen und man muss ein gutes Gefühl bei der Sache haben. Das war in den letzten Monaten, Wochen nicht der Fall. Zudem liegt mein Fokus aktuell auf der Weiterentwicklung als Trainer. Wie gesagt: In wenigen Wochen steht der Fußballlehrer-Lehrgang für mich auf dem Programm. Das hat jetzt Priorität. Wenn ich den Lehrgang erfolgreich absolviere, dann werde ich mit Sicherheit auch nicht mehr lange in der Landesliga spielen beziehungsweise trainieren.", erläutert Albayrak.