"Wir sind nicht im Hotel untergebracht, sondern in einer Art Kaserne", klärt Neppe auf. Das bedeutet für ihn und seine prominenten Mitspieler wie Alexander Eberlein von 1860 München, dass statt bequemer Betten eine Pritsche im Zwölf-Mann-Zimmer wartet. "Überall hängen extreme Moskito-Netze, die sind aber auch dringend nötig", berichtet der 21-Jährige.
Im Vergleich zum Essen ist das freilich noch angenehm. "Die Mahlzeiten sind wirklich schlimm. Im Prinzip kann man nur trockenen Reis zu sich nehmen", bemerkt Neppe, der als Wehrdienstleistender in der Sportfördergruppe Köln-Longerich untergebracht ist. Pünktlich zum ersten Gruppenspiel am Freitag gegen Kamerun, das 1:1 endete, hatte es auch ihn erwischt. Wegen einer Magenverstimmung musste er die Partie absagen, die der Auftakt zur "Operation Gold" war. "Das hat bei uns in der Mannschaft schon die Runde gemacht, aber mittlerweile geht es mir wieder besser", betont der Ex-Frankfurter.
Daher dürfte er auch im zweiten und abschließenden Vorrunden-Match am Sonntag gegen Korea in der Startelf stehen. Vermutlich werden sich auch dann nicht mehr als die 400 Zuschauer im Stadion versammeln, die schon gegen Kamerun dabei waren. Wenn alles gut läuft – und damit ist das vorzeitige Ausscheiden gemeint – könnte Neppe schon am morgigen Montag zurückreisen. Bereits im Vorfeld hat sich der Youngster einen Flug gesichert. Allerdings versäumt nur der Letzte den Einzug ins Viertelfinale. Daher dürften wohl noch einige Tage drangehängt werden, bis zum Endspiel maximal eine Woche. "Mal abwarten, was passiert", will sich Neppe noch nicht zu früh mit der vorzeitigen Rückkehr befassen.
Gelegen käme sie ihm aber durchaus, allein schon wegen des Klimas. "Es ist brutal heiß hier, mittags sind es mindestens 35 Grad", stöhnt der Defensiv-Mann. Auch deshalb würde er nur zu gern bald heimkehren: "Ganz ehrlich, ich freue mich schon auf Wuppertal."