Theo Schneider, ist die bisherige Ausbeute schon die halbe Miete?
Nein, das würde ich so nicht sagen. Aber wir haben deutlich mehr Zähler gesammelt, als zum gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das stimmt mich zuversichtlich. Wir wollen unsere gute Ausgangs-Basis jetzt verteidigen.
Das nächste Spiel bringt am 20. Oktober im großen Signal-Iduna-Park einen echten Kracher gegen Fortuna Düsseldorf!
Im Erfolgs-Fall könnten wir sogar an den Fortunen vorbeiziehen. Für uns wird das ein echtes Highlight, wir freuen uns darauf. In der vergangenen Saison haben wir Düsseldorf zuhause 1:0 bezwungen. Nach diesem Duell müssen wir zu RW Ahlen, auch diese Aufgabe halte ich für machbar. In der Regionalliga entscheiden oft nur Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage.
Bei Ihrer Truppe standen zuletzt fast nur positive Ergebnisse zu Buche. Würden Sie das als eine normale Entwicklung bezeichnen?
Nein, normal ist das bestimmt nicht. Sie ist selbst für mich ein bisschen überraschend. Wenn man bedenkt, dass wir beim Spiel in Magdeburg mehrere Leute aus unserem Kader an die Profis abgegeben hatten und trotzdem 2:0 gewonnen haben, dann ist das schon bemerkenswert.
Sehen Sie Profi-Einsätze von Christopher Nöthe, Mehmet Akgün, Patrick Njambe oder Sahr Senesie mit einem lachenden sowie einem weinenden Auge?
Grundsätzlich freue ich mich für jeden Spieler aus unserem Nachwuchs-Bereich, der den Sprung in die Bundesliga packt. Letztlich ist das ja unser Hauptziel, Leute für oben auszubilden, sie heranzuführen. Aber ich freue mich auch über das Weiterkommen meiner eigenen Truppe, die trotz personeller Umstellungen immer versucht, das Maximum zu erreichen. Im Moment passt bei uns einfach alles.
Christopher Nöthe pendelt zwischen Regional- und Bundesliga, hat vor ein paar Monaten noch in der A-Jugend gespielt. Kommt er mit dem Höhenflug klar?
Christopher kann die Lage richtig einordnen, dass er kürzlich vor fast ausverkauftem Haus gegen Bochum aufgelaufen ist. Er hebt nicht ab, ist ganz vernünftig. Man darf ihn nur nicht zu hochjubeln. Nöthe arbeitet gerade daran, sich in der Reserve einen Stammplatz zu erkämpfen, er muss sich weiter stabilisieren, sich dem Konkurrenz-Kampf, der sich durch Denis Omerbegovics Rückkehr ergibt, stellen.
Das Gerangel um die Start-Plätze für die künftige dritte Bundesliga wird von Woche zu Woche heftiger. Warum kann es der "kleine BVB" gegen die dicken Fische schaffen?
Viele Vereine halten dem ganz großen Druck, unbedingt unter die ersten zehn Teams zu kommen, vielleicht nicht stand. Wir gehen unbelastet an die Aufgabe heran, wollen sicherlich die Quali, aber es gibt nicht das unbedingte Muss. Das könnte ein Vorteil sein.
Blicken Sie doch Mal auf die augenblickliche Tabellen-Situation. Was ist ungewöhnlich?
Etwas überrascht hat mich, dass Essen und Braunschweig als Zweitliga-Absteiger nicht von Beginn an oben dabei waren. Aber die beiden Mannschaften kommen jetzt in Fahrt. Oft ist es so, dass man eine neue Liga unterschätzt. Der WSV Borussia profitiert als Spitzenreiter von seinem Angriffs-Duo Mahir Saglik und Tobias Damm. Saglik war früher bei uns in Dortmund, hatte hier Mal eine Riesen-Hinrunde, ging in der zweiten Serie aber komplett leer aus. Wenn er die Form hält, sehe ich Wuppertal durchaus als Aufstiegs-Anwärter.