Es war das so dringend benötigte Erfolgserlebnis. Vor 2850 Zuschauern im Uhlenkrug-Stadion im Essener Süden zog Rot-Weiss Essen mit dem neuen Trainer Argirios Giannikis ins Niederrheinpokal-Viertelfinale ein. Besonders der eigene Anhang hat beim neuen Chef an der Essener Seitenlinie Eindruck gemacht, schon beim ersten Anblick, als er die Kabine verlassen hatte und es zum Aufwärmen ging: „Man schaut auf die Tribüne und sieht das dann auch. Ich hatte vorher mit rund 2000 Leuten gerechnet, aber es wurden deutlich mehr. Es hat sich bestätigt, was ich vorher über diesen Verein gehört habe.“
Auch nach Aachen dürfte eine gehörige Anhängerschaft des Deutschen Meisters von 1955 mitfahren. Es heißt, dass bis zu 1000 Essener die Giannikis-Elf in die Kaiserstadt begleiten wollen. Dort kann Rot-Weiss Essen mit einem Sieg gegen die Alemannia der so dringend benötigte Befreiungsschlag gelingen. Für dieses Unterfangen zeigt sich auch die neueingeführte Dreierkette in der Abwehr als eine erneute Option. Giannikis will sich aber nicht festlegen, dass diese auch in der Kaiserstadt zum Einsatz kommt: „Ich will die Stärken der Mannschaft am besten zur Geltung bringen. Das kann auch mit unterschiedlichen Systemen der Fall sein. Die Mannschaft soll variabel sein. Dass sie das kann, hat sie gezeigt.“
Ein wenig umbauen muss der 37-Jährige dennoch. Robin Urban, der die rechte Defensivseite beackert hatte, musste im Pokal ausgewechselt werden, fällt nun mit einer Verhärtung im Oberschenkel aus. Des Weiteren fehlen weiterhin Daniel Engelbrecht und Dennis Malura letztmalig nach seiner Notbremse bei der 0:2-Niederlage gegen Viktoria Köln.
Dies macht die Aufgabe in der Nähe des Dreiländerecks natürlich nicht einfacher. Die Alemannia ist seit fünf Spielen ungeschlagen, hat dabei drei Siege gegen den BVB II, Wuppertal und Bonn feiern können. Dem Tabellenführer Uerdingen gar einen Punkt abgetrotzt. Das Videomaterial dazu hat Giannikis bereits gesichtet und seine Mannschaft darauf eingestellt: „Uns erwartet eine körperlich robuste Mannschaft, die gut bei Standards und gefährlich in der Offensive ist. Es wird sehr interessant.“