Alexandros Tanidis verbrachte die letzte Spielzeit noch an der Lohrheide und wechselte zu dieser Saison zum TuS Erndtebrück. Die Frage nach dem Warum erübrigt sich eigentlich, wie Tanidis erklärt: "Schauen Sie mal, wie oft ich in der Rückrunde gespielt habe. Dann haben Sie die Antwort."
Nach einer tollen Hinserie als Stammspieler kam der 25-jährige Innenverteidiger in der Rückrunde nicht über die Reservistenrolle hinaus. Die Wattenscheider holten Adrian Schneider von Eintracht Trier zurück und fortan spielte dieser neben Felix Clever in der Innenverteidigung. Tanidis war zum Zuschauen verdammt. Er kam nur noch auf zehn Einsätze im Jahr 2017: "Das war wirklich nicht angenehm. Ich hatte im Winter zwei interessante Anfragen. Die Verein wollte mich weiter beobachten. Leider hat man mich in der Rückserie nicht mehr oft auf dem Platz gesehen. Aber ich bin Trainer Farat Toku gar nicht böse. So ist das Geschäft. Er hat mich nicht mehr in der ersten Elf gesehen und ich musste das respektieren."
In Erndtebrück will Tanidis wieder zu einem unentbehrlichen Spieler werden. Nach einer guten Vorbereitung sieht alles danach aus, dass Tanidis am Samstag gegen seinen Ex-Klub auch von Beginn an ran darf. Zweifelsohne eine besondere Konstellation für den 1. Spieltag. Tanidis: "Klar, man kennt viele Jungs und schreibt sich auch ab und an. Jetzt versuchen die Wattenscheider Kollegen natürlich einiges aus mir herauszubekommen. Wie ist der Platz, wie ist das Stadion? Und so weiter. Ich habe den Jungs nur gesagt: Kommt am Samstag hierhin und lasst euch überraschen."
Aufstiegskeeper wechselt in den Trainerstab
Während Tanidis einen Startplatz sicher haben dürfte, wird TuS-Trainer Florian Schnorrenberg auf Kapitän Tim Treude und aller Voraussicht nach auch Stürmer Hedon Selishta verzichten müssen. Derweil verriet Schnorrenberg, der ebenso wie Toku in Wattenscheid, Trainer und Sportlicher Leiter in Personalunion ist, dass Neuzugang Samuel Aubele die neue Nummer eins ist. Aufstiegstorwart Timo Bäcker wird ab sofort für die Torhüter Aubele und Paul Schünemann verantwortlich sein. Zudem steht Bäcker als Standby-Spieler parat.
Am 5. Juni besiegte Erndtebrück die SG Wattenscheid 09 im Lohrheidestadion mit 4:1. Ein Ergebnis, dass Toku und Co. besonders weh tat. Denn es war das Entscheidungsspiel um das Ticket für den DFB-Pokal zwischen dem besten westfälischen Regionalligisten (Wattenscheid) und dem Oberliga-Westfalen-Meister. Während Erndtebrück nun Eintracht Frankfurt - die TuS verkaufte schon 10.000 Karten für das Pokal-Highlight - zugelost bekam, bleibt für Wattenscheid im DFB-Pokal nur die Zuschauerrolle. "Dieses Spiel interessiert uns nicht mehr. Wir haben da toll gekontert und haben eine gute Begegnung hingelegt. Samstag geht es wieder bei Null los. Ich weiß, wie stark Wattenscheid ist", sagt Schnorrenberg. Um die Stärke der SG weiß auch sicherlich Alexandros Tanidis.