Ein Blick auf die interne Torschützenliste der letzten Saison dürfte beim einen oder anderen RWO-Fan Unbehagen verursachen. In Simon Engelmann (14 Tore), Raphael Steinmetz (8), Arnold Budimbu (8) und Güngör Kaya (7) haben vier der fünf erfolgreichsten Torschützen den Verein in der Sommerpause verlassen. Die Verantwortlichen bewerten die Situation unaufgeregt. Lediglich den Abgang Engelmanns zum SV Rödinghausen hätten die Kleeblätter gerne vermieden.
RWO plant in der Abteilung Attacke mit neuem Personal. Ein zentrale Rolle soll Patrick Schikowski einnehmen. Der 25-Jährige verließ die Emscherinsel vor zwei Jahren, um sich im Profifußball durchzusetzen. Doch sowohl bei Rot-Weiß Erfurt als auch bei den Sportfreunden Lotte gelang ihm das nicht. Nur acht Einsätze sammelte er in der 3. Liga. In Erfurt warf ihn ein Muskelbündelriss zurück, beim Aufsteiger Lotte verlor er trotz eines vielversprechenden Starts seinen Stammplatz.
Bei seinem alten Verein erhält Schikowski, den Trainer Mike Terranova als seinen "Wunschspieler" bezeichnete, einen Einjahresvertrag und damit eine neue Chance. "Es ist ein Neustart für mich", betont der dribbelstarke Linksaußen, der seine Rückkehr wie folgt begründet: "Die Bedingungen für einen Neuanfang sind in Oberhausen perfekt. Ich kenne das Umfeld und noch einen Großteil der Mannschaft. Der Kontakt zu RWO ist nie abgerissen. Jörn Nowak hat mich etwa in Erfurt besucht. Außerdem weiß ich, dass der Trainer voll auf mich setzt. Als er mich anrief, war es für mich keine Frage, dass ich zurückkehre."
In Oberhausen zählt der Deutsch-Pole auch als Alternative zu Philipp Gödde und Eigengewächs Tarik Kurt für die Position in der zentralen Sturmspitze. Diese Aufgabe traut er sich zu: "Ich kann auch auf der Neun spielen, wenn der Trainer mich dort braucht. Das ist kein Problem", betont Schikowski.
Die RWO-Fans haben ihn als Tempodribbler in Erinnerung, der an guten Tagen Spiele im Alleingang entscheiden kann. Diese Eigenschaft zeichne ihn nach wie vor aus, versichert Schikowski, der in der laufenden Vorbereitung noch keinen Treffer erzielen konnte. Doch der Rückkehrer ist davon überzeugt, dass es für ihn und seine Mannschaft pünktlich zum Saisonstart besser laufen wird. "Die Abläufe stimmen, das hat vor allem der Test gegen den MSV gezeigt. Ich persönlich kehre als anderer, als besserer Spieler zurück. Die jüngsten Rückschläge haben mich mental gestärkt. Das war ein wichtiger Lerneffekt. Nun möchte ich in Oberhausen wieder voll durchstarten."