In der Vorwoche zeigte sich der Bruder des Augsburger Spielers Daniel Baier noch sicherer. Beim 2:1-Sieg gegen den ehemaligen Tabellenführer Mönchengladbach II verwandelte Baier nach kaum 90 Sekunden den Strafstoß zum 1:0. Dementsprechend ist es auch kein Wunder, dass der Kapitän auch in der Nachspielzeit des Auswärtsspiels beim SV Rödinghausen die Verantwortung übernahm. Kamil Bednarski war zuvor von seinem Gegenspieler Lennart Mardroch gefoult worden.
Doch der 28-jährige Baier setzte den Ball nur an die Unterkante der Latte. Es blieb beim 1:1. Zwei mögliche Last-Minute-Punkte waren vergeben. Kein Wunder und irgendwie auch verständlich, dass der enttäuschte Baier nach Spielende wortlos von Dannen zog und sich gegenüber den Pressevertretern nicht äußern wollte. Bednarski, der diesen möglichen Lucky Punch überhaupt erst möglich gemacht hatte, sprach seinem Spielführer jedoch Mut zu: "So ist halt Fußball. Im Training trifft er jeden, dieses Mal dann eben nur die Latte. Das kann passieren."
Ob er beim nächsten Mal wieder antritt, ist aktuell noch offen. In der laufenden Spielzeit hat er immerhin drei Treffer vom Punkt erzielt, im Trikot von Rot-Weiss Essen insgesamt schon acht. So viel zur Statistik. Bednarski nimmt es jedenfalls gelassen: "In der zweiten Halbzeit waren beide Mannschaften nicht gut, von daher hatte es auch keiner verdient zu gewinnen." Zumal auch wegen der Kacinoglu-Verletzung das Ergebnis in einer gewissen Weise auch zweitrangig gewesen ist: "Ich stand nur zwei Meter daneben, bei so etwas rückt der Fußball echt in den Hintergrund."