Die 1981 Zuschauer im Stadion Niederrhein sahen von Beginn an ein flottes Spiel beider Mannschaften, die nicht darauf bedacht waren sich gegenseitig abzutasten. Die erste Riesenchance bot sich Simon Engelmann nach elf Minuten. Nach einer Hereingabe zielte der RWO-Stürmer aber zu ungenau. Ein paar Minuten später machte er es aber besser. Nach einer Flanke rutschte die Oberhausener Nummer Elf in den Ball und eröffnete den Torreigen (19.).
Die Siegener kamen zwar nur drei Minuten später zum Ausgleich, als Benedikt Zahn nach einer Ecke aus dem Gewühl heraus das 1:1 erzielte. Rafael Garcia stellte den Ein-Tore-Vorsprung nach einer knappen halben Stunde mit einem Schlenzer aber wieder her (33.). So ging es auch in die Kabine. Nach Wiederanpfiff plätscherte die Partie ein wenig vor sich hin. Oberhausen wollte die Führung zunächst verteidigen, ohne dabei das Risiko eines Gegentores einzugehen. Siegen machte zu wenig, was sich nach 61 Minuten rächen sollte. Patrick Bauder erzielte aus kurzer Distanz das 3:1. Die Sportfreunde hatten in der Folge nicht wirklich Zeit, sich aufzubäumen und fingen sich nur sechs Minuten später gar das 4:1. Alexander Scheelen hielt aus der Distanz einfach mal drauf und zog den Gästen endgültig den Zahn.
Doch damit nicht genug. Oberhausen spielte sich nun in einen richtigen Rausch, erhöhte durch Kapitän Robert Fleßers auf 5:1 (74.) und nur eine Minute später durch einen Kopfball von Felix Haas auf 6:1 (76.). Die Sportfreunde aus Siegen waren nun völlig von der Rolle, was in der letzten Minute noch dazu führte, dass Fleßers durch sein zweites Tor den 7:1-Endstand herstellte. Doch auch das Tor war keineswegs zu viel und das Endergebnis ging in Ordnung.
Auch wenn es sich ein bisschen komisch anhört, haben wir auch in der Höhe verdient gewonnen
Mike Terranova
Das sah auch Sportfreunde-Coach Ottmar Griffel so, der im Anschluss an die Partie sprach- und ratlos wirkte, weshalb sein Statement zum Spiel auch relativ kurz ausfiel: „Wir haben hier völlig verdient verloren. Die erste Halbzeit haben wir noch offen gestaltet und hätten auch das 2:2 erzielen können. Dann wäre es vielleicht anders gelaufen. Der Sieg für Oberhausen ist letztendlich aber auch in der Höhe absolut verdient.“
RWO-Cheftrainer Mike Terranova, der während und nach der Partie frenetisch von den eigenen Anhängern gefeiert wurde, konnte seinem Kollegen da nur zustimmen: „Auch wenn es sich ein bisschen komisch anhört, haben wir auch in der Höhe verdient gewonnen. Es hat einfach alles gepasst, auch wenn wir vor der Halbzeit Glück hatten, dass nicht das 2:2 fällt.“
Belohnung für die Fans
Die RWO-Legende wusste auch, für wen dieser Sieg nach dem schwachen Saisonstart besonders Balsam für die Seele war: „Wir haben mit diesem Kantersieg vor allem die Fans belohnt. Aber auch dem Vorstand, der in letzter Zeit viel auf die Fresse bekommen hat, wird der Erfolg gut tun. Es geht in die richtige Richtung.“ Dabei vergaß Terranova aber nicht, wie er diesen Erfolg einzuschätzen hatte: „Es sind nur drei Punkte. Wir werden die Woche konzentriert weiterarbeiten, um somit in Wattenscheid die nächsten drei Punkte einzufahren.“
Das dürfte nach der Vorstellung gegen Siegen nicht unrealistisch sein, zumal nicht das Gefühl aufkam, dass in Oberhausen jetzt alle abheben, sondern vielmehr wissen, dass es ein guter, erster Schritt war. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.