Natürlich wirkte ein Daniel Sereinig in der Dreierkette alles andere als souverän, ihn jetzt allerdings als den Sündenbock schlechthin darzustellen, wäre viel zu einfach. Der Österreich-Schweizer hatte eine Menge Vorschusslorbeeren, die Messlatte liegt deshalb extrem hoch.
Bonan: "Fest steht für mich, es war ja nicht alles eine reine Katastrophe." Immer wieder unterstreicht der ehemalige Bochumer auch das schmale Zeitfenster, in dem es Darbietungen wie gegen RWO und Ahlen gab, allerdings auch den Triumph gegen Cottbus. "Jeder muss jetzt seine eigene Leistung abrufen, nicht interpretieren, was vielleicht der andere gerade macht. Es muss in den Spiegel geschaut werden."
Sereinig wird das machen, ein Moritz Stoppelkamp auch, der von Bonan beim Kölner Probelauf 90 Minuten Praxis erhielt. Bonan: "Daniel steht nicht alleine auf dem Platz, bei Moritz kann ich mich auch nicht über die Einstellung beschweren." Beim Techniker ist es eher die große Individualität, die ihn nicht in die erste Aufstellung lässt: "Er muss sich mehr integrieren, ich weiß, er benötigt auch Praxis, um sich zu entfalten."
Die Situation erinnert an die Katze, die sich manchmal in den Schwanz beißt. Bonan: "Als Trainer kann man nur sagen, da geht es lang, um den nächsten Entwicklungsschritt zu vollziehen. Allerdings kann man nicht jeden an die Hand nehmen." Fest steht, die Unterschiede im heutigen höherklassigen Fußball sind bei gleicher körperlicher Fitness nur noch minimal, alles entscheidet sich im Kopf.