"Das ist schon verdammt ärgerlich", bemerkte Jerat am gestrigen Mittwoch im Schatten des Niederrheinstadions, um dann eilig ein "gewesen" anzuhängen.
Der frühere Mainzer ist nämlich inzwischen wieder ins Mannschafts-Training einsteigen. "Es sieht schon wieder ganz gut aus, die letzten Erfolge haben auf jeden Fall zur Genesung beigetragen", grinst der 25-Jährige. Auch während seiner Auszeit suchte er immer die Nähe zum Team, schlich sich gegen Aue sogar in der zweiten Hälfte auf die Bank. Ein Vorgang, der sich in Oberhausen nicht wiederholte: "Das war mir zu riskant, weil der Schiedsrichter darauf geachtet hat, wie viel Leute sich am Spielfeldrand aufhielten."
Bereits am kommenden Samstag (14 Uhr) will Jerat ganz legal den Rasen-Kontakt suchen, gegen Fortuna Düsseldorf spekuliert er auf einen Kader-Platz. "Wenn alles optimal läuft, könnte das vielleicht klappen", erklärt der Allrounder, der nicht noch einen Höhepunkt verpassen will.
Für einen gebürtigen Kölner ist das Duell mit dem Club von der anderen Rhein-Seite schließlich immer etwas besonderes. Doch Jerat stellt persönliche Rivalitäten hinten an: "Es ist für den WSV ein ganz wichtiges Derby, das schon genug Brisanz in sich birgt. Wenn wir gegen die Fortuna gewinnen, wäre es fast schon ein Start nach Maß." Das sieht auch sein Vater Wolfgang so, der betont: "In dem Match benötigen wir jede Unterstützung, die wir kriegen können." Sein nachdenklicher Zusatz: "Da wird es kräftig auf die Knochen geben."
Alles andere als ein günstiger Comeback-Termin. Muss die Rückkehr des Mittelfeld-Mannes also doch verschoben werden? "Die Saison ist lang, es gibt nicht nur eine Partie", zuckt Tim Jerat mit den Schultern. Den 30. und 31. Oktober hat er sich trotzdem fett im Terminkalender angestrichen: "Durch den Sieg gegen Aue habe ich noch die Chance, im DFB-Pokal mitzumischen. Das ist doch klasse." Und bis dahin wird er definitiv wieder fit sein.