Als Robin Heller im Sommer von Fortuna Düsseldorf an die Hafenstraße wechselte, da ahnten viele schon, dass er nicht nur ein junger Back-Up für Stammkeeper Niclas Heimann sein sollte, sondern ein echter Kandidat für einen Stammplatz. „Es war immer mein Ziel, die Nummer eins zu werden“, gibt Heller inzwischen zu, da er diesen Status inne hat.
Vor einem Jahr durfte Heller bei der Fortuna zu Beginn der Vorbereitung in Konkurrenz zu den erfahrenen Bundesliga-Keepern Michael Rensing und Lars Unnerstall treten. Es sollte ein gleichberechtigter Dreikampf werden, kündigten die damaligen Verantwortlichen an. Schnell zeichnete sich dann doch ab, dass Trainer Oliver Reck auf die Erfahrung setzen würde, Rensing bekam den Zuschlag, Heller, der Nationalkeeper Manuel Neuer als Vorbild nennt, musste für die zweite Mannschaft spielen, sein Potenzial war aber allen im Verein bekannt.
„Ich musste viel hinten anstellen, um meinen Traum von der Profi-Karriere zu verwirklichen, aber das habe ich gerne gemacht“, sagt Heller rückblickend. Dass einer, der schon mal so nah dran war an der 2. Bundesliga, nicht nach Essen kommt, um sich klaglos auf die Bank zu setzen, ist offensichtlich. Schon früh in der Saison ließ ihn RWE-Trainer Jan Siewert gegen seine alten Kollegen im DFB-Pokal ran – ein Spiel, das erst im Elfmeterschießen verloren ging. Daraufhin durfte er auch gegen den SV Rödinghausen in der Liga spielen. Dort kassierte Heller ein kurioses Gegentor, als ihn Sören Siek mit einem Weitschuss fast von der Mittellinie überwand. Im Spiel darauf saß er wieder draußen und musste auf seine nächste Chance warten.
Die kam am 11. Spieltag in Verl. Seit dem 26. September steht Heller bei RWE nun zwischen den Pfosten. Ein wenig Glück war mit dabei, dass ihm die Konkurrenz wegbrach. Heimann fehlt jetzt schon seit einigen Wochen verletzungsbedingt. Wenn er wieder zurückkommt, wird er den Platz im Tor nicht so einfach wieder zurückbekommen, denn Siewert ist mit Heller sehr zufrieden. „Er gefällt mir gut in den letzten Wochen, bekommt nach und nach Sicherheit und kommuniziert mehr“, zählt Siewert die Vorteile des 20-Jährigen auf.
Doch ist er jetzt auch offiziell die Nummer eins von Rot-Weiss Essen? „Er hält wie eine Nummer eins, also ist er auch die Nummer eins“, sagt Siewert klar und deutlich. Heller hat sein Ziel also erreicht.