Es lief bereits die 89. Minute, als der bärenstarke Christopher Braun wieder einen seiner vielen Vorstöße wagte. Der rechte Verteidiger der SGW setzte sich auf der Außenbahn gegen zwei Gegenspieler durch, flankte präzise auf Adrian Schneider, der den Ball aus kurzer Distanz nur noch einnicken musste. Mit einer Jubeltraube feierte die Mannschaft um Kapitän Mario Klinger den Ausgleichtreffer des Innenverteidigers - und damit auch den Punktgewinn bei der Reserve von Fortuna Düsseldorf.
"Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden, denn wir wollten hier auf keinen Fall verlieren. Dass wir nach dem Rückstand noch kurz vor Schluss das 1:1 erzielen, war für die Moral sehr wichtig. Und im Großen und Ganzen können beide Mannschaften mit dem Unentschieden gut leben", resümierte SGW-Trainer Farat Toku die Begegnung.
Aber wir wissen, was wir an ihm haben
Toku stärkt Sancaktar den Rücken
Dabei hatten sich die 484 Zuschauer im Paul-Janes-Stadion schon auf einen Sieg der Fortuna eingestellt. Zwei Minuten vor dem Tor von Schneider gingen die Düsseldorfer nach einem Fehler von Edin Sancaktar in Führung, als der SGW-Schlussmann eine harmlose Flanke nicht festhalten konnte und der eingewechselte Aaram Abdelkarim den Ball aus zwei Metern nur noch über die Torlinie schieben musste. "Da sah er natürlich unglücklich aus. Aber wir wissen, was wir an ihm haben, und die Spiele davor hat er uns auch viele Punkte gerettet", sagte Toku über seine Nummer eins.
Es war allerdings nicht die einzige Szene, in der Sancaktar keine glückliche Figur machte. Bereits in der ersten Hälfte landete ein missglückter Abschlag des 24-Jährigen bei Nazim Sangare, der aus rund 30 Metern nur den Pfosten des leeren Tores traf (35.). Auf der Gegenseite hatte Nico Buckmaier zuvor die große Chance auf die Führung der Wattenscheider, doch der Stürmer scheiterte mit einem Lupfer fast schon kläglich am Düsseldorfer Torhüter Michael Kampmann (24.).
Nach dem Seitenwechsel passierte lange Zeit nichts, ehe die SGW durch das späte Ausgleichstor für ein wenig Unmut bei Fortunas Trainer Taskin Aksoy sorgte: "Ich ärgere mich über das 1:1. Wenn man schon durch ein halbes Geschenk mit 1:0 in Führung geht, sollte man das Ergebnis auch über die Zeit bringen. Das ist der einzige Vorwurf, den ich meiner Mannschaft machen kann. Wir haben eine spielstarke Mannschaft aus Wattenscheid überhaupt nicht in die Partie kommen lassen und pro Halbzeit hatten wir zwei oder drei gute Chancen, um das Spiel für uns zu entscheiden."
Durch die Punkteteilung finden sich die Düsseldorfer auf Platz sieben in der Tabelle wieder, während die SGW mit einem Spiel weniger auf dem Konto auf dem achten Rang steht.
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