Fünf Niederlagen und 2:24 Tore sprechen eine deutliche Sprache. Zuletzt gab es eine 2:6-Heimklatsche gegen Mitaufsteiger SSVg Velbert. Und das, obwohl mit Torhüter Patrick Nettekoven (Rot-Weiß Oberhausen) und Ex-Profi David Azin kurzfristig zwei erfahrene Leute verpflichtet wurden. Wegberg-Beeck hat noch nicht nachweisen können, in der Regionalliga ernsthaft konkurrenzfähig zu sein.
Am kommenden Freitag droht dem Außenseiter, der mit rund 180.000 Euro den geringsten Etat der Liga besitzt, erneut Ungemach. Für Wegberg steht das Auswärtsspiel an der Essener Hafenstraße auf dem Programm. Vor dem Spiel gegen RWE sprach RevierSport mit Trainer Friedel Henßen über den katastrophalen Saisonstart, die Chancen in Essen und die Perspektive seines Teams.
Friedel Henßen, das letzte Heimspiel hat RWE mit 9:1 gegen Erndtebrück gewonnen. Wird Ihnen bei diesem Ergebnis nicht schon Angst und Bange? Ganz und gar nicht. Wir haben in Essen überhaupt nichts zu verlieren. Alles andere als ein klarer Heimsieg wäre eine dicke Überraschung. Das sehen sicher auch die RWE-Fans so. Mir hat das 0:3 der Essener in Wattenscheid überhaupt nicht geschmeckt. Die Mannschaft wird nun noch ehrgeiziger auftreten. Dennoch freuen wir uns ganz gewaltig auf diese Partie. Wegen RWE sind wir schließlich in dieser Liga.
Können Sie das erläutern? Natürlich haben wir uns nach dem feststehenden Aufstieg unsere Gedanken gemacht. Wir sind ein gut aufgestellter, aber sehr kleiner Amateurverein, für den die Regionalliga eine enorme Aufgabe bedeutet. Die meisten Vereine arbeiten unter professionellen Bedingungen, von denen wir nur träumen können. Dennoch wollten wir auf diese Liga nicht verzichten. Das gilt in erster Linie für die Spiele gegen Rot-Weiss Essen. Aber auch Aachen und Oberhausen sind unheimlich reizvoll. Dennoch ist RWE im Grunde daran Schuld, dass wir die Lizenz beantragt haben.
Es soll kein reiner Betriebsausflug werden
Friedel Henßen über das Spiel in Essen
Für diese Erlebnisse musste Ihre Mannschaft bisher einen hohen Preis bezahlen. Haben Sie damit gerechnet? Dass es so schlecht läuft, hätten wir natürlich nicht gedacht. Das war bisher schon sehr extrem und wir haben uns den Start ganz anders vorgestellt. Ich muss aber auch dazu sagen, dass wir in einigen Spielen unter Wert geschlagen wurden. Gegen Velbert haben wir eine schlimme erste Hälfte hingelegt, danach lief es viel besser. Die Mannschaft hat noch nicht die Form gefunden, die man für die Regionalliga benötigt. Dazu kamen einige unglückliche Schiedsrichter-Entscheidungen.
Glauben Sie ernsthaft daran, dass Ihre Mannschaft den Negativlauf stoppen und in dieser Liga konkurrenzfähig sein kann? Wir kriegen die Kurve noch, davon bin ich überzeugt. Natürlich müssen wir den Bock schnellstmöglich umstoßen. Eine gute Leistung in Essen würde uns sicher dabei helfen. Das Team muss begreifen, dass es in der Regionalliga über 90 Minuten alles abrufen und als Kollektiv besser verteidigen muss. Damit haben wir noch Probleme, aber es wird besser. Das möchten wir schon am Freitag in Essen beweisen. Es soll kein reiner Betriebsausflug werden.