Die Betonung liegt auf "eigentlich": Denn der 23-jährige Flügelflitzer unterschrieb einen Vorvertrag in Adana, absolvierte eine rund vierwöchige Vorbereitung und musste danach gehen. RS unterhielt sich mit dem gebürtigen Wuppertaler, der unter anderem 88 (zehn Tore, 17 Vorlagen) Drittligaspiele für Alemannia Aachen und Borussia Dortmund II absolvierte, was denn in dem Heimatland seiner Eltern passiert ist.
Oguzhan Kefkir, sind Sie wieder in Deutschland? Nein, ich fliege am Samstag zurück und sondiere aktuell die ersten Anfragen. Ein Zweitligist und mehrere Drittligisten bekunden schon ihr Interesse. Ich bin mir sicher, dass ich in der kommenden Woche einen neuen Arbeitgeber präsentieren kann.
Haben Sie das Türkei-Abenteuer denn mittlerweile verkraftet? Ja, was bleibt mir auch anderes übrig? Es geht immer weiter. Blöd gesagt freue ich mich, dass ich das mal gemacht und erlebt habe. Ich hatte schon in der Vergangenheit einige Anfragen aus der Türkei, habe sie aber immer abgelehnt, weil ich gewisse Vorurteile hatte. Jetzt hat sich alles bestätigt. Ich bin nur froh, dass das alles endete, bevor es überhaupt richtig anfing. Denn stellen Sie sich mal vor, wenn die Saison bereits im Gange wäre und die mit mir dann so eine Sache abgezogen hätten? Dann würde ich erst wieder zum 1. Januar wechseln können. So habe ich noch Zeit in der aktuellen Transferperiode einen neuen Verein in Deutschland zu finden.
Ich würde jeden davor warnen in die Türkei zu wechseln
Oguzhan Kefkir
Was ist denn genau in Adana vorgefallen? Ich habe den Wechsel von Dortmund nach Adana mit dem Präsidenten und dem Trainer des Klubs abgewickelt. Wir haben uns auf einen Vorvertrag geeinigt und der richtige Kontrakt sollte nach dem vierwöchigen Trainingslager unterschrieben werden. Ich habe das Camp und drei Testspiele absolviert. Der Trainer bestätigte mir immer gute Leistungen. Als wir in Adana zurück waren, wollten die Verantwortlichen von den ursprünglichen Zusagen nichts mehr wissen.
Was teilte Ihnen der Klub denn mit? Ich wurde ins Büro gerufen und der Präsident erzählte mir, dass ich nur unter anderen, neuen Voraussetzungen bleiben könnte. Ich war geschockt, denn wir hatten etwas ganz anderes abgemacht. Diese neuen Konditionen kamen für mich nicht infrage. Ich hatte auf so etwas keine Lust. Da hält niemand sein Wort. Der türkische Fußball ist ein großer Kindergarten. Natürlich einige Süper-Lig-Klubs - wie zum Beispiel die Istanbuler Vereine - ausgenommen. Ansonsten muss man einfach aufpassen. Denn die Versprechungen erweisen sich leider oft als leeres Gelaber. Ich würde jeden davor warnen in die Türkei zu wechseln.