Der Rechtsfuß: "Seit einem Jahr, das war für mich wichtig, es gibt ja in Deutschland bei den Spielern diese EU-Regelungen. Der deutsche Pass für mich und meine Familie ist gut für die Zukunft." Dazu gehören zwei Töchter: Die elfjährige Rolvie (der Name setzt sich aus Rolf und Silvie-Blanche, so heißt die Mutter, zusammen) sowie die sechsjährige Sara. Guié-Mien grinst: "Vielleicht kommt noch ein Junge, das wäre sehr schön, wir haben ja noch Zeit. Aber ich bin zufrieden." Und wenn man einmal bei den Namen ist: Der Vorname des Kickers hat seine Geschichte. "Mein Vater sah einen deutschen Film im Fernsehen, es spielte der Name Rolf eine Rolle." Schon war es geschehen! Wobei Christel einfach französischen Ursprungs ist, nichts mit dem weiblichen Namen zu tun hat.
Der 81-fache Bundesliga-Spieler (9 Tore) soll der Hafenstraßen-Zukunft Qualität verpassen. "Ich muss die Mannschaft erst einmal kennenlernen. Die Eindrücke sind sehr positiv." So dass Guié-Mien (übersetzt: "Ich bin es") durchstarten will und muss: "Ich war bei einigen guten Traditionsclubs, ich versuche jetzt, mit meiner Erfahrung dieser Auswahl zu helfen." Alles geht darum, ein einziges Ziel zu realisieren - der ehemalige Freiburger: "Ein Verein wie RWE gehört in die Profiliga, schade, dass der Club runter musste. Aber das ist Vergangenheit, man muss nach vorne schauen."
Und nochmals betont Guié-Mien: "Ich werde mein Bestes abrufen, aber Fußball ist ein Gemeinschaftssport, wir müssen alle kämpfen, der Anfang ist immer schwer, aber wir präsentieren uns als Team." Worauf Bonan mit Argusaugen achten wird. Der natürlich genau weiß: "Es hat alles einen Grund, warum man wo spielt." Womit er die letztjährige Viertklassigkeit des Technikers bei Sachsen Leipzig nicht verschweigt. Guié-Mien wiegelt auch nicht ab. "Völlig korrekt, ich war in der Oberliga."
Seit dem 21. September 2006, nach der Station 1.FC Köln. Der 107-fache Zweitliga-Akteur (17 Tore): "Ich hatte Kontakt mit dem Karlsruher SC, das war bekanntlich mein erster Verein in Deutschland, alles war schon klar, dann platzte alles. Wir mussten wieder bei Null anfangen. Danach erklärte ich mich bereit, für ein Jahr nach Leipzig zu gehen, um danach einmal zu sehen." So, was in Bergeborbeck abgeht. Guié-Mien: "In einer solchen negativen Situation lernt man natürlich sehr viel. Das vergangene Jahr lief nicht gut für mich, ich habe mich auch verändert." Und kämpferisch schickt er hinterher: "Allerdings bin ich mit meinen 29 Jahren noch frisch genug. Aber versprechen kann ich nichts, die Realität liegt auf dem Feld."
Womit man wieder bei Bonan ist - und seinen Argusaugen. Gerne erinnert man sich an die Anfänge von Guié-Mien beim KSC, nach Toren folgte immer ein spektakulärer Flic-Flac. Die "hängende Spitze" grinst wieder breit: "Damals war ich aber jünger, mit 29 Jahren geht einiges langsamer, aber vielleicht mache ich das noch einmal." Und auch das wird Bonan beäugen, nachmachen wird er das nicht - schließlich ist er schon 41.