Schon im Winter, noch im Dress des FC St- Pauli II, hatte der Angreifer mit Verletzungsproblemen zu kämpfen. Im Sommer folgte der Wechsel nach Bochum. Beim VfL fand das Seuchenjahr seine Fortsetzung.
Nach einer starken Sommer-Vorbereitung und einigen Testspiel-Treffern spielte sich der 20-Jährige schnell in den Fokus. Die VfL-Verantwortlichen wussten, dass sie aus Hamburg ein Top-Talent losgeeist hatten und das wurde in den ersten Wochen an der Castroper Straße nur bestätigt. Prompt lud ihn der damalige Cheftrainer Peter Neururer zu den Profi-Einheiten ein. Eine davon sollte für Kulikas verheerend enden. „Nach dem 8:0-Sieg in Hennef habe ich oben mittrainiert und bin unglücklich mit Andi Luthe zusammengestoßen. Leider habe ich mir dabei zwei Wirbel gebrochen und bin dann viele Wochen ausgefallen. Dabei fing alles so gut an“, denkt der gebürtige Kieler zurück. Acht Spiele verpasste der Offensivmann, bis seine Leidenszeit am 18. Oktober 2014 gegen den FC Kray (2:3) endlich ein Ende hatte: „Es war nach der Verletzung nicht einfach. Ich habe die ganzen Wochen eine Schiene getragen und da war der Bewegungsablauf recht steif. Danach musste ich erst wieder in den gewohnten Rhythmus zurückfinden.“
Mittlerweile ist der Sohn eines Litauers und einer Russin beschwerdefrei und heiß wie eh und je auf den Punktspiel-Auftakt am Freitagabend 19 Uhr) bei Rot-Weiss Essen. „Ich habe schon gehört, was da in Essen abgeht. Solche Aufgaben liebt jeder Fußballer. Wir freuen uns sehr auf dieses Derby und wollen das Pflichtspieljahr 2015 positiv beginnen.“
Kulikas, der beim VfL einen Vertrag bis zum 30. Juni 2016 besitzt, hätte sicherlich nichts einzuwenden, wenn auch für ihn persönlich das Jahr mit einem Torerfolg starten würde. Immerhin konnte er bislang in neun Einsätzen nur zwei Mal – Doppelpack beim 8:0-Kantersieg in Hennef – ins Schwarze treffen. „Ich habe mir keine Torquote für die Rückrunde vorgenommen. Ich bin aber Stürmer und will immer treffen. Priorität hat aber die Mannschaft. Wir verfolgen alle nur ein Ziel und wollen unbedingt die Klasse halten. Alles andere ist zweitrangig“, betont der einstige russische Juniorennationalspieler.
Auch wenn Kulikas seine persönlichen Ziele hinten anstellt, macht er kein Geheimnis daraus, warum er den hohen Norden in Richtung Ruhrgebiet verlassen hat: „Ich bin nach Bochum gekommen, um Profi zu werden. Dafür tue ich alles. Ich will das hier bis zu meinem Vertragsende schaffen!“ Bleibt für Kulikas zu hoffen, dass seine kommende Begegnung mit den VfL-Profis erfolgreicher endet, als die mit Luthe.