Das Hinspiel war eines der dramatischsten Spiele der Rot-Weissen in dieser Saison. Obwohl RWE schon früh in Überzahl war - Selim Gündüz hatte die Rote Karte gesehen - gaben die Essener das Spiel aus der Hand, drehten die Partie auf den letzten Metern aber noch einmal um und siegten mit 3:2.
Auf einen ähnlichen Spielverlauf würden die Gastgeber am Freitagabend (19 Uhr) gerne verzichten. Gegen die Reserve des Zweitligisten, die aktuell auf Platz 15 der Tabelle rangiert, soll und muss der elfte Saisonsieg eingefahren werden. Eine Trotzreaktion auf die enttäuschende Niederlage in Aachen wäre genau das, was RWE jetzt braucht. Die Aussagen der Spieler, die nach dem 0:1 darauf verwiesen, dass die Saison noch lang sein und die Meisterschaft noch lange nicht entschieden, bewertete Fascher ebenfalls als Trotzreaktion - und nicht als Zeichen dafür, dass sich die Ziele geändert haben. In Sachen Saisonziel bleiben Fascher und Co. weiter defensiv. "Wir wollen dranbleiben", sagt der Coach immerhin. Das ist keine große Überraschung.
Überraschend könnte hingegen die Ausrichtung des Gegners sein, den Fascher nach dem Trainerwechsel von Thomas Reis zu Dimitrios Grammozis nur schwer einschätzen kann. "Ich will als Trainer immer ein reines Gewissen haben und mich optimal vorbereiten, aber eigentlich kommt es mir ganz gelegen, dass unsere Beobachtungen nicht mehr viel wert sind", sagt der RWE-Trainer. Ihm geht es am Freitag um etwas anderes: "Wir wollen unser Ding durchziehen", betont der 46-Jährige. Eine Zitterpartie wie im Hinspiel soll um jeden Preis vermieden werden.