Das war am 5. September 2014 der Fall. Seitdem gelang den Essenern in allen Pflicht- und Freundschaftsspielen immer mindestens ein Unentschieden. Nun brauchte es einen Bundesligisten, um diese Erfolgsserie zu beenden. Borussia Mönchengladbach hat an der Hafenstraße einen 1:0-Erfolg gelandet. Das einzige Tor des Tages erzielte Fabian Johnson in der 30. Spielminute nach einem starken Konter.
RWE-Coach Marc Fascher musste lachen, als er sich an die Szene erinnerte. "Eigentlich wollten wir kompakt stehen und nach Balleroberung Konter fahren. Und genau so kriegen wird dann das Gegentor." Patrick Herrmann ging nach einem zu kurzen Freistoß von Kevin Grund auf rechts auf und davon. Seinen Pass in die Mitte konnte Max Kruse nicht verwerten, doch der missglückte Schussversuch landete genau bei Johnson, der nur noch einzuschieben brauchte.
Nach der Pause, in der Fascher die komplette Mannschaft auswechselte, kam RWE in Person von Sven Kreyer noch zu einigen guten Gelegenheiten, von denen der Stürmer auch durchaus eine hätte verwerten können.
Trotz der Niederlage waren aber am Ende im Essener Lager alle zufrieden. "Wir wollten Gladbach Paroli bieten und das ist uns gelungen. Das war ein couragierter Auftritt von uns", freute sich Fascher, der ein "ganz anderes Auftreten" gesehen hatte, verglichen mit dem letzten Testspiel gegen einen Bundesligisten. In der Sommervorbereitung hatte RWE noch gegen Borussia Dortmund mit 1:5 verloren. "Die Mannschaft hat sich entwickelt", stellte der Essener Trainer fest, betonte aber: "Wir dürfen jetzt auch nicht zu euphorisch werden."
Sein Kollege Lucien Favre stellte derweil fest: "Wir hatten viel Ballbesitz, aber zu wenig Durchschlagskraft. Um Torchancen zu kreieren, hat es uns meist an der Beschleunigung gefehlt."