Trainiert wurde schon. Aber auch gehustet, geröchelt und im Bett gelegen. Die SG Wattenscheid 09 nutzt die Woche vor dem spielfreien Wochenende, um sich noch einmal auszukurieren und neue Kraft für die Vorbereitung auf die Partie gegen den FC Hennef 05 zu tanken.
So gesehen hat sich die SGW ihre kleine malade Phase genau zur richtigen Zeit genommen. Bis auf Trainer Christoph Klöpper, den es ebenfalls erwischt hatte – ausgerechnet in den Ferien! Der Lehrer schleppte sich pflichtbewusst aber trotzdem mal auf den Trainingsplatz, um sich einen Überblick zu verschaffen.
Andererseits: Kommt diese Pause wirklich zur rechten Zeit? In Siegen platzte der Knoten, in Uerdingen legte das Team beeindruckend nach. Hätte da der nächste Gegner, zumal wenn er FC Hennef heißt, nicht besser jetzt als gleich kommen dürfen? Findet Klöpper nicht, denn die Personallage dürfte in einer Woche tatsächlich wesentlich entspannter sein als aktuell. „Vielleicht steht uns dann wirklich zum ersten Mal der ganze Kader zur Verfügung“, hofft der Linienchef, bis dahin auch alle „Patienten“ wieder an Bord zu haben.
Von einer Euphoriewelle oder ähnlichem will er ohnehin nichts hören. „Wir werden ganz sachlich arbeiten, um uns auf Hennef vorzubereiten“, kündigt Klöpper an. „Davon, dass wir von einer gewissen Stimmung getragen werden, sind wir weit entfernt.“ Genau solche emotionalen Ausnahmezustände wollen sie an der Lohrheide auch lieber vermeiden. Die hatten sie in der Krise schon zur Genüge.
Dazu verdammt, den Fans einen Heimsieg zu schenken
Was nicht heißt, dass man die positive Stimmung nach der Partie in Uerdingen nicht auch nach dem nächsten Pflichtspiel erleben möchte. „Wir sind dazu verdammt, jetzt den Fans auch mal einen Heimsieg zu schenken“, findet Klöpper markige Worte. Damit wäre wohl der Schulterschluss mit einem Großteil des Anhangs pünktlich zum Knaller in Essen geglückt. Und Wattenscheid hätte einmal mehr ein gutes Timing bewiesen.