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VfL II - Wiedenbrück
"Die Naivität hat wieder zugeschlagen"

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VfL II - Wiedenbrück: Standards brechen U23 das Genick
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Die U23 des VfL Bochum wollte eine Reaktion zeigen. Doch am Ende musste sie sich abermals geschlagen geben.

Die erste Halbzeit begann mit einer sehr motivierten U23, die sich lautstark auf dem Platz präsentieren wollte, die Anfangsphase gehörte in jedem Fall dem VfL. Moritz Göttel bekam schon nach 49 Sekunden die Gelegenheit zu beweisen, dass Trainer Thomas Reis berechtigterweise wieder auf seinen Stürmer baut. Seinen Abschluss parierte jedoch Gästekeeper Marcel Hölscher mit dem linken Fuß.

Doch Carsten Strickmann sorgte mit seinem Pfostenschuss nach einer Ecke für den ersten Schockmoment. Diese Situation war auch gleichzeitig der Startschuss für Offensivaktionen der formstarken Gäste aus Wiedenbrück. Massih Wassey sorgte in der 15. Spielminute für kollektiven Jubel auf Seiten der Gäste, als er einen Freistoß aus über 30 Metern in den linken Winkel zog. Marius Weeke traf bei diesem Traumtor wahrlich keine Schuld. "Diese Dinger habe ich schon im Training geübt, aber nur das Aluminium getroffen. Umso besser, dass der Ball jetzt gesessen hat", freute sich der Torschütze.

"Wir fordern nichts"

Sinnbildlich für das Engagement der Ostwestfalen war die erste Aktion der zweiten Hälfte. Tolga Cokkosan wurde auf links geschickt, doch Volkmer grätschte dem Linksverteidiger den Ball in vollem Lauf ab. Es fehlte in den ersten 15 Minuten weiter an Durchsetzungskraft, denn der SCW verteidigte clever und ließ nichts zu. "In solchen Situationen bleiben wir einfach nur stehen und spielen weiter. Wir sind dort zu jugendhaft und fordern nichts", ärgerte sich Reis.


Die Stürmer Sulejmani und Göttel versuchten in der zweiten Halbzeit vergeblich, sich gegen die robust und aggressiv stehende Abwehr der Gäste durchzusetzen. Die Kommunikation auf dem Platz war deutlich zu hören. Jure Colak organisierte seine Mitspieler so, dass der VfL infolgedessen wenig Spielraum geboten bekam.

Wiedenbrück vergab in Person von Kotuljac (57.) und Colak (67.) zwei gute Möglichkeiten nach Eckbällen und so kam es, wie es kommen musste. "Wir hätten einfach viel früher das zweite Tor machen müssen, um Ruhe in die Begegnung zu bringen", merkte Gästetrainer "Ali" Beckstedde an. Cokkosan wurde auf links freigespielt und zog zur Eckfahne, eine eigentlich harmlose Aktion. Seine Flanke ging jedoch scharf in Richtung Kasten, wo Colak dem Ball nur hinterher sah und Shpetim Sulejmani am zweiten Pfosten vollkommen frei zum Ausgleich einköpfen konnte (68.)

Abwehrfehler entscheiden die Begegnung

Diesen Schock konnten die Gäste schnell verkraften, jedoch unter freundlicher Mithilfe der VfL-Abwehr. Nach einer Wassey-Ecke stand Loose am rechten Strafraumeck alleine und schoss per Dropkick aufs Tor. Sein Versuch konnte nicht geklärt werden, sodass Kamil Bednarski am linken Pfosten den Ball nur über die Linie drücken musste (78.). Nur vier Zeigerumdrehungen später verhalf der eingewechselte Robin Fechner den Gästen zum dritten Treffer. Seinen katastrophalen Fehlpass im Aufbau nahm Loose auf, der in die Mitte zog und nur noch quer auf Wassey spielen musste, welcher keine Probleme hatte, zum 1:3 einzuschieben.

Und so musste Coach Thomas Reis am Ende ernüchternd feststellen: "Die Cleverness hat heute nicht den Unterschied gemacht. Es war unsere Naivität, die wieder zugeschlagen hat. Wir werden bis Dienstag Änderungen vornehmen, denn so können wir uns bei Standards nicht verhalten", kündigte der 40-Jährige an.

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