In zwei Jahren beim VfL Bochum II hinkt Moritz Göttel seiner Topform aus Juniorenzeiten noch hinterher. 30 Spiele, sechs Tore – für einen Angreifer eine unterdurchschnittliche Bilanz.
Die aktuelle Saison sollte eigentlich den Durchbruch für Göttel bringen. Die Vorzeichen konnten kaum besser sein. Tormaschine Sven Kreyer verließ den VfL in Richtung Rot-Weiss Essen. Göttel sollte die Rolle von Kreyer einnehmen und für die VfL-Treffer sorgen. Doch die Ausbeute ist für Göttel nach sieben Spieltagen ernüchternd: sechs Einsätze, davon jeweils drei von Beginn an und von der Bank aus – Ergebnis: kein Tor. „Moritz hat seine Chance bekommen und sie leider nicht genutzt. Jetzt sind andere an der Reihe. Er muss wieder abliefern und sich im Training anbieten“, erklärt VfL-II-Trainer Thomas Reis die aktuelle Situation des gebürtigen Braunschweigers.
Beim einstigen Torjäger der Junioren-Bundesligen – Göttel zeigte auch in der U17 seine Klasse, als er für Wolfsburg in 24 Begegnungen 21 Mal knipste – scheint das Vollstrecker-Gen abhanden gekommen zu sein. Das merkt auch der angehende Fußballlehrer Reis an: „Moritz hat in dieser Saison und auch in der letzten Serie seine Torchancen gehabt, leider versagten ihm zu oft die Nerven. Moritz agiert auch oft zu hektisch und denkt schon an den zweiten Schritt, bevor er den ersten überhaupt vollzogen hat.“ Der Stürmer selbst glaubt weiter fest an seine Fähigkeiten: „Die Quote hat bei mir eigentlich immer gestimmt. Ich bin ein Kämpfer und gebe nie auf. Ich weiß, was ich kann und es wird auch wieder bergauf gehen.“
Bleibt abzuwarten, wann der 21-Jährige, der im Sommer 2013 vom SV Babelsberg an die Castroper Straße wechselte, die nächste Chance unter Reis erhält. Es geht auch um Göttels Zukunft in Bochum. Sein Vertrag läuft im Sommer zum 30. Juni 2015 aus. „Moritz ist jetzt in einem Alter, einer Phase, in der er den Durchbruch im Männerfußball schaffen muss“, stellt Reis klar. Wie schnelllebig das Fußballgeschäft ist, muss auch Göttel feststellen: Die Tore aus der Juniorenzeit gehören längst der Vergangenheit an.