Der Mittelfeldspieler, der bereits seit zwei Monaten weiß, dass es für ihn keine Zukunft an der Hafenstraße gibt, spielte beim Oberligisten zur Probe mit und absolvierte auch Trainingseinheiten im Hammer Osten. Der Trainer der HSV, Goran Barjaktarevic erklärte: „Ich weiß, dass er etwas draufhat, wollte aber sehen, was er für eine Persönlichkeit besitzt.“ Was der Coach sah, hat ihm gefallen. „Er ist ein vernünftiger Junge.“
Während Essens Sportvorstand Dr. Uwe Harttgen bislang alle Vertragsauflösungen, die vom Verein angestrebt wurden, augenscheinlich reibungslos über die Bühne brachte, ist der Fall bei Wingerter anders gelagert. Schließlich besitzt der 31-Jährige noch einen gut dotierten Vertrag über zwei Jahre in Essen. Verständlich, dass der Mittelfeldmann diesen nicht so einfach aufgeben möchte.
Die Spielvereinigung aus Hamm hat zwar mit der Firma Evora einen durchaus potenten Geldgeber im Rücken, doch einen Vertrag wie Wingerter ihn in Essen besitzt, kann der Verein ihm nicht bieten. Wenn eine Verpflichtung zustande kommen soll, dann müssten die Hammer andere Anreize schaffen. Barjaktarevic erläutert: „Der entscheidende Punkt ist der, ob wir Benjamin eine berufliche Perspektive bieten können.“
Für Wingerter, der in Gelsenkirchen ein Haus gebaut hat, rückt nun die Zeit nach der Karriere in den Fokus. Eine Liga tiefer zu spielen, aber dafür abgesichert zu sein, wäre keine so schlechte Aussicht. Ob die Verhandlungen letztlich zum Erfolg führen, bleibt aber noch abzuwarten. „Ich möchte Benjamin nicht das Blaue vom Himmel versprechen, wenn ich es nicht halten kann“, betont der Coach der HSV.
Noch schaut der Verein sich nach einem passenden Job für den Neuzugang um. Dessen Berater Markus Peter glaubt nicht an eine schnelle Vollzugsmeldung. „In den nächsten zwei, drei Tagen wird sicher noch keine Entscheidung fallen.“ Am Mittwoch stand Wingerter wieder in Essen auf dem Trainingsplatz. Das Warten geht weiter.
Dieses Thema im Forum diskutieren »
