Die Sportfreunde erwiesen sich als der erwartet unangenehme Gegner. Verkleinert hat sich durch dieses torlose Unentschieden der Mannschaft von Trainer Uwe Koschinat auch der Vorsprung auf den ersten Verfolger. Denn die Sportfreunde Lotte besiegten zu Hause den KFC Uerdingen mit 1:0 und liegen nun „nur“ noch fünf Punkte hinter den Südstädtern zurück.
Ohne die beiden wichtigen Kreativkräfte Albert Streit (Knieprobleme) und Kristoffer Andersen (gesperrt) stellte Uwe Koschinat, der zudem noch auf den verletzten Top-Torjäger Ercan Aydogmus an der Poststraße verzichten musste, taktisch um. Thomas Kraus und Thiemo-Jerome Kialka bildeten eine Doppel-Spitze im 4-4-2-System. Die Hereinnahme von Stürmer Kialka für Andersen war die einzige Änderung in der Startelf der Fortuna gegenüber der 0:1-Niederlage im Pokal-Viertelfinale am Mittwoch gegen die Viktoria.
Torchancen waren in den ersten 20 Minuten auf beiden Seiten Mangelware. Bei der Fortuna, diesmal mit ungewohnten gelben Trikots und roten Hosen bekleidet, war der Wille zu erkennen, aber es fehlten die zwingenden Aktionen. Die wohl beste und einzige Gelegenheit zum Führungstreffer hatten die Gäste nach 24 Minuten, als sich Tobias Steffen auf der linken Seite durchsetzte und Thomas Kraus dessen Hereingabe in der Mitte freistehend verpasste. Ansonsten hatten beide Teams wenige Entfaltungsmöglichkeiten. Verl kam überwiegend durch Standards aus dem Halbfeld vor das Kölner Tor. Beim Spitzenreiter war in den ersten 45 Minuten die linke Seite mit Steffen und Tobias Fink ein Aktivposten.
Auch in Halbzeit zwei spielte die Fortuna zunächst bis zur Strafraumgrenze gefällig, es fehlte aber weiter am Durchsetzungsvermögen in der Box. Erst nach 63 Minuten wurde es einigermaßen gefährlich, aber Thomas Kraus konnte eine Flanke von Jan-Andre Sievers mit dem Kopf nicht verwerten. Verls Keeper Sebastian Lange wurde dadurch nicht vor allzu große Probleme gestellt. Kurz zuvor hatte Uwe Koschinat das erste Mal getauscht. Für Tobias Steffen kam der mehrere Wochen verletzt gewesene Michael Kessel in die Partie.
Der Mittelfeldspieler führte sich gleich gut ein. Einen Freistoß von Kessel aus gut 20 Metern konnte Lange gerade noch so zur Ecke klären (73.). Eine Viertelstunde vor dem Abpfiff verhalf der Trainer dann auch Marko Stojanovic für Kialka zu seinem Regionalliga-Debüt. Aber auch diese Maßnahme brachte nichts Zählbares ein. Die Fortuna hatte im zweiten Abschnitt zwar mehr Spielanteile, aber vor dem gegnerischen Tor gelang dem Spitzenreiter kaum etwas Nennenswertes. Kurz vor dem Ende sah Daniel Flottmann zu allem Überfluss noch die fünfte gelbe Karte. Der Kapitän ist somit beim nächsten Heimspiel gegen den SV Lippstadt gesperrt.
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