Waldemar Wrobel steckt in der Klemme. Die Situation bei Rot-Weiss Essen hat sich zwar schon seit Wochen nicht verändert, trotzdem muss sich der Trainer natürlich auch weiterhin auf einer Pressekonferenz äußern. Am Mittwoch ließ er durchblicken, dass er sich der schwierigen Lage bewusst ist.
„Ich will mich nicht wiederholen“, sagte Wrobel. Aber es ist nun einmal, wie es ist: „Du wirst oft gefragt, erzählst oft die gleichen Dinge und die Leute sagen: ‚Lass dir mal was Neues einfallen!‘, obwohl die Sache die Gleiche ist.“
„Die Sache“ ist klar: Für RWE steht ein weiteres Spiel an, in dem es darum geht, tunlichst eine überzeugende Leistung abzuliefern, um damit um die Gunst der mehreren tausend Besucher im Stadion Essen zu buhlen.
Schalter bereits umgelegt
Während es vorrangig natürlich noch um Punkte geht, so haben die Spieler ab sofort mehr denn je die Aufgabe, sich selbst zu präsentieren. Wrobels Worten war am Mittwoch bereits deutlich zu entnehmen, dass die Verantwortlichen den Schalter bereits umgelegt haben. Bisher stand er auf „Saison 2013/14“, doch nun ganz klar auf „Saison 2014/15“. Noch ist bei vielen Akteuren offen, ob sie auch die nächste Spielzeit im rot-weissen Trikot bestreiten dürfen. Zwölf Verträge laufen aus und auch bei einigen über den Sommer hinaus gebundenen Spielern im Kader ist es alles andere als sicher, dass sie dem Verein erhalten bleiben. Die Trennung vom einen oder anderen Spieler kann verschiedene Gründe haben. Sei es das Interesse anderer Vereine, oder das mangelnde Interesse der RWE-Verantwortlichen an einer weiteren Zusammenarbeit.
Wrobel und Co. nehmen also das „Casting“ für das Essener Team der kommenden Saison auf. Wer gerne Argumente liefern möchte, dass er sich einen Kaderplatz im Essener Team der kommenden Saison verdient hat, sollte das möglichst zeitnah tun. „Es geht jetzt darum, zu gucken, wer uns noch weiterhelfen kann und wer das Niveau mitbringt, um in dieser Liga oben anzugreifen“, betont Wrobel.“
Das Spiel gegen die SSVg Velbert ist am Freitag die erste Station des bis Ende Mai andauernden Essener Castingprozesses. Vielleicht ist diese neue Situation auch für Wrobel von Vorteil. Denn jetzt, wo sich der Blick mehr und mehr auf die nächste Saison richtet, bieten sich sicher auch Gelegenheiten, nicht immer über die selben Dinge reden zu müssen.