KFC Uerdingen

Saka spricht sich für den Trainer aus

Kosi Saka hat das Knie kaputt. Zwar ist nichts gerissen, doch Kreuz- und Innenband sind in Mitleidenschaft gezogen. Bis zur Winterpause wird der Kapitän des KFC Uerdingen daher kein Spiel mehr bestreiten können. Und das in einer Phase, in der er dringender denn je gebraucht wird. Denn nachdem es nach dem Spiel gegen Viktoria Köln (1:1) so ausgesehen hatte, dass sich die Wundertüte der Liga endlich gefangen hat, verfiel die Mannschaft von Eric van der Luer zuletzt wieder in alte Muster.

Saka versucht, seine „vorgezogenen Winterferien“, wie er seine Pause nennt, so kurz wie möglich zu halten und lässt sich beim Physiotherapeuten wieder fit machen. RS sprach mit dem KFC-Kapitän über die Probleme in Uerdingen, den Trainer und seine Wünsche bis zur Winterpause.

Kosi Saka, wie war die Stimmung in der Mannschaft nach der Niederlage in Oberhausen? Zunächst haben sich die Spieler in der Kabine natürlich geärgert. Aber was will man machen? Das Leben geht weiter. Es bringt nichts, wenn wir jetzt den Kopf in den Sand stecken. Wir müssen weiter Gas geben. Anfangs habe ich gesagt, dass wir oben mitspielen können, wir aber auch aufpassen müssen, nicht abzurutschen. Jetzt stecken wir unten drin und kommen da nur gemeinsam raus. Wenn das jemand nicht kapiert, dann weiß ich auch nicht, was man noch machen kann.

Der Trainer hat nach dem Spiel deutliche Worte gefunden und gesagt, dass er in der Winterpause im Kader aufräumen will. Ist die Botschaft denn bei allen angekommen? Die muss bei der Mannschaft angekommen sein und ich gehe davon aus, dass sie auch alle verstanden haben.

Auf der anderen Seite kann man auch fragen: Ist der Trainer der Richtige? Definitiv ist er das. Der Trainer ist für viele eine Vaterfigur, ein Freund oder ein Berater. Er macht hier unglaublich viele Aufgaben, die eigentlich nicht in seinen Bereich fallen. Daher sollte er ein großes Vorbild für uns alle sein, wie wir die Sache angehen müssen. Ich glaube, das weiß die Vereinsführung auch und wird ihn nicht einfach rauswerfen. Wenn der Trainer jetzt entlassen wird, dann sehe ich persönlich schwarz für uns. Wir hatten eine ähnliche Situation vor zwei Jahren schon einmal, damals wurde Peter Wongrowitz entlassen und danach ging es in Uerdingen bergab. Eric van der Luer ist der Mann mit der Schubkarre, der uns anschiebt. Wer den Weg nicht mitgeht, macht sich in der Mannschaft unbeliebt, denn der Trainer genießt hier die volle Rückendeckung.

Es wird immer davon gesprochen, dass die Mannschaft noch in der Lernphase sei. Aber muss man nach 17 Spieltagen nicht auch mal in der Regionalliga angekommen sein? Menschen lernen nie aus. Ich selbst bin 27 Jahre und habe schon in der ersten Liga gespielt, aber auch ich lerne hier dazu. Abgesehen von einzelnen Spielern, die durchaus Erfahrung aus höheren Ligen mitbringen, darf man nicht vergessen, dass es für viele das erste Jahr in der Regionalliga ist. Und wenn Spieler wie eben Benjamin Baltes oder ich jetzt fehlen, dann wird es für die anderen schwer. Angesichts der Namen in unserer Mannschaft müssten wir eigentlich unter die ersten Fünf kommen. Aber jetzt spielen wir um den Klassenerhalt. Warum? Wir sind in der Breite nicht gut genug aufgestellt, da fehlt uns die Qualität. Die erste Elf kann durchaus bestehen, aber die anderen sind eben noch in der Lernphase. Und da wir bisher fast noch nie mit unserer – ich nenne sie mal „Wunschelf“ – gespielt haben, stecken wir jetzt im Abstiegskampf.

Sie, der Kapitän, sind verletzt. Wer wird jetzt an Ihrer Stelle Verantwortung übernehmen? Alle. Jeder auf dem Platz muss Verantwortung übernehmen, egal, wie alt er ist. Du bist nur erfolgreich, wenn sich jeder in die Pflicht nimmt und nicht den Schuh an jemand anderen weiterreicht. Jeder in der Mannschaft muss bereits sein, zu führen.

Was wünschen Sie sich bis zur Winterpause? Sechs Punkte und eine Million auf dem Konto (lacht). Im Ernst: Ich gehe fest davon aus, dass wir gegen Velbert gewinnen werden. Und auch gegen Wattenscheid ist das drin. Dann können wir uns ein bisschen von unten absetzen und in Ruhe Weihnachten feiern.