Doch jetzt sind sie da, die Hiobsbotschaften. Ausgerechnet Keeper Philipp Kühn hat sich so schwer verletzt, dass er wohl bis zu Winterpause ausfallen wird. Der Schlussmann hat sich am Sonntag gegen Viktoria Köln einen Muskelbündelriss am Schambein sowie einen Adduktorenabriss zugezogen, liegt bereits im Krankenhaus und wird am Freitag operiert.
Stellt sich die Frage, wer seine Vertretung, zunächst im Spiel bei den Sportfreunden Lotte (Freitag, 19 Uhr), übernehmen wird. Für Trainer Peter Kunkel ist die Antwort ganz klar: Patrick Nettekoven. „Er genießt von allen das volle Vertrauen. Als zweiter Mann ist es nicht leicht, da kommst du nur ganz selten zu deinen Möglichkeiten. Aber jetzt ist Situation eingetreten, die er sich vielleicht erhofft hat und die kann er jetzt nutzen.“
Ersatzmann aus der Zweiten
Nettekovens Platz auf der Bank wird erst einmal Nurullah Can aus der Reserve einnehmen, erklärt Kunkel. Niklas Hartmann, den viele Fans wieder zwischen Pfosten sehen wollen, ist noch nicht wieder soweit, als dass er in der Regionalliga die volle Verantwortung übernehmen könnte. „Er hat ein Jahr lang nicht gespielt und ist immer noch in der Reha. Er braucht erst einmal wieder Spielpraxis, bis wir auf ihn zurückgreifen können.“
So komfortabel die Situation der Schlussmänner noch zu Saisonbeginn war, so düster sieht es auf einmal aus. Doch von Jammern hält der RWO-Coach nichts. Zwar spricht er von einem Schock, den Oberhausen wegen des Ausfalls von Kühn verkraften muss, „aber ich kann ja nichts dran ändern. Wenn wir weinen, dann haben wir verloren. Wir müssen jetzt nach vorne gucken.“
Und das, obwohl mit Felix Herzenbruch noch eine zweite Säule aus der Mannschaft wegbricht. Der Außenverteidiger hat eine Rippenprellung. Was sich im ersten Moment nicht so schlimm anhört, könnte zu einer längerwierigen Sache werden. „Das ist fast schlimmer als ein Bruch“, weiß Kunkel. „Du kannst nicht atmen, lachen, husten oder niesen, du hast immer Schmerzen, die du nicht unterdrücken kannst. Wir müssen alles dafür tun, dass er sich in Ruhe auskurieren kann.“