Während die Konkurrenz in der Regionalliga West bereits mit den Hufen scharrt und den Auftakt am Wochenende kaum noch erwarten kann, geht es in Velbert noch ganz gelassen zu – die SSVg hat am ersten Spieltag schließlich spielfrei. Deshalb störte es Trainer Hans-Günter Bruns auch nicht, dass noch nicht alles so rund lief bei seiner Mannschaft: "Wir sind auf dem richtigen Weg, haben aber auch noch eine Woche Zeit, um auf den Punkt in Top-Form zu sein."
Dass bei den Velbertern gegen den ambitionierten Bezirksligisten dabei gleich sieben Spieler ausfielen, relativierte Bruns ebenfalls: "Reine Vorsichtsmaßnahme. Am Wochenende sind außer den Langzeitverletzten alle wieder dabei." Ebenfalls mit dabei ist dann wohl auch Daniel Somuah. Der 23-Jährige spielte in der vergangenen Saison bei der U23 des MSV Duisburg und empfiehlt sich nun bei den Velberten. Gegen Blau-Weiß Oberhausen war der offensive Somuah viel unterwegs und traf zum zwischenzeitlichen 3:0. Für Velbert trafen außerdem Marvin Mühlhause, Jeffrey Tumanan und Marcel Kalski.
Möllmann kennt seine Baustellen
Auf der anderen Seite konnte der neue Blau-Weiß Coach Thorsten Möllmann ebenfalls mit dem Ergebnis leben: "Man ärgert sich natürlich über jeden Gegentreffer. Aber andere Teams aus unserer Liga haben ja zuletzt schon schlechter gegen Regionalligisten ausgesehen." Der selten wortkarge Coach wusste die Niederlage dann aber auch einzuordnen: "Velbert startet bald in die Saison, wir sind gerade mal seit einer Woche im Training. Außerdem fehlen uns noch zwölf unserer Leute." Es geht also noch besser für die neu formierte Mannschaft. Die Leistung seiner Truppe gegen die Regionalliga-Kicker aus Velbert konnte sich jedenfalls schon sehen lassen. Nicht selten brachte die Offensive um Oliver Nözel, Ümit Ertural und David Möllmann die Velberter Defensive in Bedrängnis. Hinten fehlte dann allerdings manchmal die Ordnung. "Ich muss die Spieler in den nächsten Wochen alle nochmal sehen. Vor allem links hinten müssen wir was machen. Da sind heute auch wieder zwei Tore gefallen", sieht Möllmann bis zum Saisonstart noch einige Baustellen.
Neben seiner eigenen Mannschaft dürfte der Coach auch ein genaues Auge auf seinen Sohn Sascha geworfen haben. Der wechselte bekanntlich vor einigen Tagen nach Velbert. Gegen den Vater durfte der ältere der beiden Möllmann-Sprösslinge über 90 Minuten ran. Im defensiven Mittelfeld machte er eine starke Partie – eine Tatsache, die ausnahmsweise wohl die Trainer auf beiden Seiten sehr gefreut haben wird.