Ganz unabhängig von der außerordentlichen Mitgliederversammlung stehen die Zeichen bei Mehmet Boztepe auf Abschied. Der 25-jährige Dribbelkünstler, der in der laufenden Regionalliga-Saison zwei Tore erzielte und gleich zwölf Treffer vorbereitete, liebäugelt trotz eines laufenden Vertrags bis zum Sommer 2014 mit einem vorzeitigen Wechsel. "Ich hatte in knapp zehn Monaten gleich vier Trainer in Wuppertal. Das ist der Wahnsinn. So etwas habe ich noch nie erlebt. Ich weiß, dass ich bei einigen Klubs aus der Regionalliga und der 3. Liga auf dem Zettel stehe. Die Türkei wäre auch eine Option. Ich warte noch die außerordentliche Mitgliederversammlung ab und dann werde ich Gespräche mit den diversen Interessenten führen", sagt der Deutsch-Türke.
Vier Jahre spielte Boztepe, der in der Jugend von Borussia Mönchengladbach ausgebildet wurde, für die schwarz-gelbe Borussia aus Dortmund. Im Sommer 2011 entschloss er sich den BVB zu verlassen in Richtung Türkei. Er wollte seine Kräfte beim Süper-Lig-Klub Eskisehirspor probieren. Doch nachdem der Trainer, der Boztepe holen wollte, entlassen wurde, kam dieser über Einsätze in der Reservemannschaft nicht hinaus. Im Januar 2012 suchte "Memo" das Weite und schloss sich dem niederländischen Zweitligisten FC Emmen an. Auch in Emmen lief es nicht nach Wunsch. In 15 Einsätzen verbuchte er gerade einmal zwei Torvorlagen. "Ich wollte unbedingt wieder nach Deutschland. Und da kam das Angebot des WSV gerade recht", erzählt Boztepe, der zum 30. August 2012 in Wuppertal unterschrieb.
Hier fand er zu seiner alten Stärke zurück und gehörte neben Robert Fleßers zu den positiven Erscheinungen im WSV-Team. Doch nirgendwo fühlte sich "Memo" so wohl wie an der Strobelallee. Deshalb lebt der Edeltechniker einen Traum: "Man soll ja bekanntlich niemals nie sagen. Denn in diesem Geschäft ist alles möglich. Deshalb kann ich sagen, dass ich von einer Rückkehr zum BVB träume. Ich hatte vier wunderschöne Jahre in Dortmund." Und seine Klasse für die 3. Liga hat er auch schon bewiesen. In 15 Drittliga-Spielen schoss er nämlich vier Tore und bereitete fünf Treffer vor - für den BVB II...