Seit einigen Tagen laufen am Nachwuchsleistungszentrum auch diverse Bagger heiß. Die Arbeiten an der neuen 616 Quadratmeter großen RWO-Geschäftsstelle, die auf zwei Ebenen inklusive eines Vereinsheims und einer Sommerterrasse entstehen soll, sind angelaufen. "Jetzt ist alles an einem Ort verwurzelt. Dieses Gelände ist das Herz des Vereins. Bei der Saison-Eröffnung wird das Ding stehen", freut sich Vorstandsmitglied Thorsten Binder. Bis zum 1. Juni will die RWO-Delegation den Umzug von der Landwehr zur Lindnerstraße vollzogen haben. "Wir müssen schauen, wann die Spieler Zeit haben, um die ganzen Klamotten hierher zu schleppen. Aber bis dahin müsste das klappen", witzelte Hajo Sommers.
Dass dieses auf 500.000 Euro bezifferte Projekt überhaupt realisiert werden kann, hat vor allem mit der Person Herbert Jöring zu tun. Der Finanzvorstand der Oberhausener wird dem Verein einen Großteil der Summe vorstrecken. Zudem suchen die Verantwortlichen noch diverse Firmen, die sich an den anstehenden Arbeiten an der neuen Geschäftsstelle beteiligen. Sommers erklärt: "Herbert gebührt ein großer Dank. Ohne ihn hätte der Verein das alles in den nächsten zwei Jahren nicht stemmen können. Wir wären dann wahrscheinlich irgendwo in einer Grundschule in Oberhausen-Mitte gelandet. Wenn es in dieser Stadt mehr von solchen Personen wie Herbert geben würde, die an den Verein glauben, dann wären wir vielleicht in drei Jahren wieder in der Zweiten Liga." Jöring, der Inhaber eines Container-Unternehmens ist, wollte gar nicht so sehr im Mittelpunkt stehen, viel wichtiger war ihm das Projekt: "Als ich hier in den Vorstand gewählt wurde, war mir sofort klar, dass wir dieses Ding bauen müssen, egal wie."
Teppich mit RWO-Emblem steht schon parat
Innerhalb der nächsten sechs Jahre will RWO Jöring die vorgestreckte Summe begleichen. Dafür wird das Vereinsheim unter anderem für sechs Jahre an einen Gastronomen verpachtet. "Die Miete für das Gebäude wird monatlich 2900 Euro betragen. Der Pächter zahlt 2000 Euro. So dass der Verein auf nur 900 Euro sitzenbleibt", rechnete Sommers vor. "Zudem ist uns die Stadt Oberhausen entgegengekommen und wir können das Grundstück in den nächsten 30 Jahren mietfrei nutzen. Dafür bedanken wir uns bei der Stadt", ergänzte Jöring.
In das entstehende Gebäude wird zukünftig auch das VIP-Zelt verlegt. Durch diese Integration sparen die Rot-Weißen viel Geld. "Im Vergleich zum Zelt ist das ein jährliches Ersparnis von 35.000 Euro", betont Jöring.
Zum Schluss gehörte Sommers das Wort und er beendete die Pressekonferenz in seiner gewohnten Art und Weise: "Jetzt mal ehrlich: Wir bauen das Ding nur, weil Thorsten Binder sich vor einem Jahr einen großen Teppich mit einem RWO-Emblem gekauft hat und seither ist der Teppich bei Herrn Jöring gelagert. Demnächst hat der Teppich dann auch eine neue Heimat."