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Bergisch Gladbach
Das Gespür für Tore

Bergisch Gladbach: Vier Spiele, zehn Punkte
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Bergisch Gladbach ist dank einer kleinen Serie auf einem gutem Wege, sich mit aller Macht aus der Abstiegszone der Tabelle der Regionalliga West zu hieven.

Das 3:1 gegen die tabellarisch weit höher platzierten Sportfreunde aus Siegen war ein weiterer Beweis für die neuen Stärken der Gladbacher – unbedingter Wille und einen Riecher für Tore zum richtigen Zeitpunkt. Dazu kamen an diesem Dienstag eine über weite Strecken stabile Defensive und sogar fußballerisch wertvolle Augenblicke. Kurzum: Dieser Sieg war hochverdient, obwohl es zu Beginn eigentlich nicht nach einem Erfolg aussah.

Gefunden auf …

Zwar hatte der SV in der 5. Minute die erste große Chance: Norman Wermes kam nach guter Kombination über Rachid Eckert und Daniel Chitsulo im Strafraum zum Abschluss, doch Siegens Torwart Raphael Koczor parierte. Beinahe im Gegenzug dennoch fiel das Tor für die Sportfreunde. Die hoch stehenden Gladbacher wurden mit einem einzigen Pass komplett überrumpelt, plötzlich liefen drei oder vier Siegener auf das Tor von Michael Cebula zu, nur Fatih Sezer war von der Hintermannschaft Bergisch Gladbachs übriggeblieben. Der versuchte Siegens Daniel Grebe am Torschuss zu hindern und schaffte dies gewissermaßen auch: „Er wollte mir den Ball durch die Beine spielen, dann hab ich die Kugel irgendwie mit der Picke berührt und er ging rein“, beschreibt Fatih Sezer sein Eigentor in der 6. Minute.

Ohnehin wirbelten zu Beginn der Partie die Gäste vor allem in Gestalt des kleinen Rechtsaußen Julian Jakobs die Abwehr der Gladbacher oft durcheinander. Zu oft und zu leicht entblößte Siegen die linke Außenbahn: „Die kamen oft kurz, haben dann den Stürmer angespielt und der hat dann über die Abwehr gechippt und dann waren die oft durch“, analysiert Linksverteidiger Sezer goldrichtig. „Da waren wir nicht eng genug am Mann, das hat uns der Trainer in der Halbzeit auch gesagt.“

Fantasietor von Abdelkader Maouel Siegens Trainer Michael Boris weinte dieser Phase ein wenig hinterher: „Wir hatten Chancen auf das 2:0. Dann kam diese kuriose Phase kurz vor der Halbzeit.“ Kurios deshalb, weil der bis dahin beste Gladbacher Abdelkader Maouel sich entschloss, in der 41. Minute einen Freistoß aus gut 40 Metern Torentfernung an der linken Außenlinie direkt ins Tor zu schießen. Verdutzte Gesichter überall, sowohl auf der Tribüne als auch bei Raphael Koczor. „Abdel ist ja so ein frecher Typ. Ich habe schon früh gesehen, dass er sich reinsenkt“, berichtet Gladbachs Trainer Dietmar Schacht.

Es wäre zu einfach zu sagen, dass das Tor den Spielverlauf auf den Kopf und die Weichen für den Sieg der 09er stellte. In Wahrheit hatte sich Bergisch Gladbach den Ausgleich durch vorangegangene Chancen von Rachid Eckert (37./ 40.) durchaus verdient – sie hatten sich zurück ins Spiel gekämpft. Und gleich darauf folgte der nächste Nackenschlag für die Siegerländer: Gino Windmüller – Hauptberuf Innenverteidiger, Nebenjob Goalgetter – drehte das Spiel mit seinem Kopfballtreffer nach einer Eckert-Ecke nur vier Minuten später und setzte die Krone auf die unterhaltsamen zehn Minuten vor der Pause.

Gino Windmüller zum Zweiten Nach dem Wechsel begann Siegen forsch mit einigen Abschlüssen, von denen allerdings keine Hochkaräter waren. Gladbachs Antwort: ein Tor. Kein schlechter Zeitpunkt. „Da hatten wir einfach das nötige Glück, was wir zu Beginn der Saison in manchen Spielen nicht hatten“, erklärt der zufriedene Schacht. Wieder war es Windmüller, der in der 57. Minute nach butterweicher Flanke von Sezer den Ball mit der Stirn ins Netz streichelte. Siegens Trainer gab die Antwort auf die offensichtliche Frage gleich vorweg: „Ja, es hat sich bis Siegen herumgesprochen, dass Windmüller kopfballstark ist.“ Es waren die Tore fünf und sechs für den Innenverteidiger.

Danach passierte nichts Nennenswertes mehr – Gladbach setzte immer wieder gefährliche und sehenswerte Konter, spielte diese aber oft nicht konsequent zu Ende. Siegen hatte zwar mehr Spielanteile, fand jedoch kein Mittel mehr gegen eine sehr gut eingestellte Defensive. „Unsere ganze Abwehr war sehr stark. Dazu haben wir auch guten Fußball gespielt. Es ist gut zu sehen, dass die Mannschaft sich gemeinsam gegen den Abstieg stemmt“, sagt Schacht.

Boris nutzte derweil die Gelegenheit, sich in Bergisch Gladbach Freunde zu machen. Nachdem er zunächst kritische Zwischenrufe durch seine Einschätzung erntete, der SV 09 würde „mit kleinen fußballerischen Mitteln“ operieren, bekam er danach noch die Kurve und lobte den Verein und seinen Trainer: „Es ist schön, wie der Verein sich mit den wenigen finanziellen Mitteln schlägt und kämpferisch überzeugt. Dafür steht Dietmar Schacht. Ich wünsche euch, dass ihr den Klassenerhalt schafft.“

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