"Dass in dieser Klasse alles möglich ist, sieht man von Wochenende zu Wochenende auf das Neue", sagt BVB-Trainer Theo Schneider. Der Linien-Chef redet auch gar nicht erst um den heißen Brei, sondern bringt seine Marsch-Richtung für Samstag Nachmittag (14 Uhr, Signal Iduna Park) gleich auf den Punkt: "Wir müssen gewinnen, es zählen in unserer Situation nur Siege, um wieder näher ans rettende Ufer zu gelangen. Für gute Leistungen und leere Hände, wie es in der Serie schon oft genug passiert ist, können wir uns nichts kaufen."
In der Hinrunde hielten die Borussen, die durch Ab- und Umstellungen auf acht Positionen verändert waren, zwar ordentlich mit, wurden aber in der Endphase von mäßigen Düsseldorfern 4:0 abgeschossen. Schneider im Rückblick: "Die Begegnung war lange offen, in den letzten zehn Minuten wurde das Resultat erst richtig hochgeschraubt. Wir wollen jetzt zuhause schon Wiedergutmachung betreiben."
Doch das Wort "zuhause" ist relativ. Rund 3.000 Schlachtenbummler werden aus der Rhein-Metropole in Dortmund erwartet, durch das Bundesliga-freie Wochenende wird sicherlich auch der eine oder andere BVB-Fan die Reserve unterstützen, aber die Anfeuerungs-Waage wird sich zugunsten der Gäste neigen. Schneider: "Für uns ist das eine Auswärts-Partie, aber auf gegnerischen Plätzen hat meine Truppe durchaus schon gute Auftritte gezeigt. Von daher mache ich mir keine Sorgen."
Deutlich erleichtert ist "TS", dass er Unterstützung aus dem Lizenz-Bereich bekommt. "Lars Ricken wird dabei sein, Markus Brzenska und Sören Pirson auch, dazu rechne ich wieder mit Kosi Saka", zählt der Coach auf. Gerade Ricken zeigte beim Match in Osnabrück, dass er nach 45-minütiger Schnupper-Phase enorm wertvoll für den Talentschuppen werden kann. "In der Hinrunde hat Lars gegen die BMG-Reserve sein erstes Spiel gemacht, musste seine Nebenleute erst allmählich kennenlernen. Sein zweiter Einsatz beim 2:0 in Ahlen war dann richtig stark. Diesen Effekt erhoffe ich mir jetzt auch. Er soll Schwung reinbringen, das Spiel schnell machen, die Fäden ziehen."
Großes Taktieren können sich die Borussen ohnehin nicht erlauben. "Sowohl für uns als auch für Düsseldorf steht viel auf dem Spiel. Das verspricht, ein interessantes Duell zu werden. Wir müssen das Risiko suchen, Akzente setzen. Ich weiß, dass meine Jungs in der Lage sind, Fortuna zu schlagen." Düsseldorf – das ist für Schneider nicht nur Marcus Feinbier. Der Routinier war zuletzt permanent in der Scorerliste vertreten, Coach Uwe Weidemann formulierte deutlich, dass auch andere Akteure treffen dürfen. "Fortuna hat eine sehr erfahrene Mannschaft, wir müssen nicht nur auf Feinbier aufpassen", warnt der Dortmunder Trainer.
Ersetzen muss er Marc Heitmeier, bei dem sich der Verdacht auf Schienbeinbruch zwar nicht bestätigt hat, doch eine Sprunggelenks-Verletzung dürfte bis Samstag nur schwer zu beheben sein. Mehmet Akgün hat sich den fünften gelben Karton eingehandelt, Sahr Senesie (Muskelfaserriss) steckt noch in der Reha-Schleife.