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Fortuna und WSV im Derby-Vergleich: Wer hat wo Vorteile?
Düsseldorf hat die Nase vorn

Fortuna und WSV im Derby-Vergleich: Wer hat wo Vorteile?
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Punktgleich sind Fortuna Düsseldorf und der Wuppertaler SV Borussia vor dem West-Derby am kommenden Samstag (14 Uhr). Zwar haben die Landeshauptstädter noch eine Partie mehr in der Hinterhand, dennoch hat das Duell für beide Mannschaften eine unglaubliche Wichtigkeit. Sowohl in der Hinrunde als auch im ARAG-Pokal-Viertelfinale hieß es nach 90 Minuten Unentschieden, im Cup konnte sich der WSV nach Elfmeterschießen durchsetzen.

Also lassen die bisherigen Aufeinandertreffen in dieser Spielzeit auf ein spannendes Match hoffen. RevierSport hat die einzelnen Mannschaftsteile, Alternativen und beide Teams in Drucksituationen getestet.

Torhüter:

In der Hinrunde stand in jeder Partie noch Patrick Deuß im Düsseldorfer Gehäuse, nach einem "Kopf an Kopf"-Rennen in der Wintervorbereitung konnte sich Kenneth Kronholm den Platz zwischen den Pfosten sichern. Seine Auftritte verliefen bis dato ohne große Patzer, aber auch nur selten mit herausragenden Glanztaten. Mit Christian Maly fällt beim WSV der etatmäßige Stammkeeper aufgrund eines Haushaltsunfalls aus. Sein Vertreter Manuel Lenz fügte sich allerdings problemlos ein, strahlt trotz seiner Jugend viel Ruhe aus. Ein sehr aufmerksamer Schlussmann, der von Maly offensichtlich viel gelernt hat. Einschätzung: Vorteil Wuppertal

Abwehr:

Vor allem auf der linken Seite hat die Fortuna ein großes Problem, sollte Henri Heeren bis Samstag nicht fit werden. Durch die Ausfälle von Heeren und Alternative Tim Kruse musste zuletzt der gelernte Angreifer Yusuf-Muri Adewunmi die Position übernehmen, füllte sie allerdings bis jetzt mehr schlecht als recht aus. Auf der anderen Seite ist David Krecidlo inzwischen zur festen Größe gewachsen, auch wenn er zuletzt ein wenig schwächelte. Die Innenverteidigung steht dafür wie eine Bank. Auch die verletzungsbedingte Abstinenz vom eigentlichen "Chef" Jens Langeneke konnte das Duo Hamza Cakir und Robert Palikuca klasse auffangen. Man darf gespannt sein, ob einer der beiden den Platz für Rückkehrer Langeneke räumen muss. Vielleicht rückt Cakir sogar auf die linke "Sorgenseite". Die bergische Viererkette wurde in den vergangenen Wochen permanent durcheinandergewirbelt, beim 3:1-Sieg über Osnabrück hat sich eine vielversprechende Variante präsentiert, die weiter das Vertrauen von Uwe Fuchs genießen dürfte. In der Zentrale konnte Thomas Litjens an der Seite von Michael Stuckmann überzeugen, auf der linken Seite hat sich Michael Lejan mit großem Einsatz festgebissen, während Dennis Malura auf rechts langsam zur alten Dynamik zurückfindet. Einschätzung: Unentschieden Mittelfeld:

Bei den Landeshauptstädter ist in diesem Bereich die geballte Erfahrung zu finden. Mit Jörg Albertz und Markus Anfang hat man zwei echte Leader, die schon viele Erstliga-Spielzeiten hinter sich haben. Zudem ist Abräumer Oliver Barth nach einer verkorksten Hinserie wieder voll da, Publikumsliebling Andreas Lambertz verrichtet zum einen viel Arbeit nach hinten, kann aber gleichermaßen auch in der Offensive Akzente setzen. Zuletzt in Magdeburg stand Ahmed Cebe in der Startformation, eine Variante, die auch gegen Wuppertal denkbar ist. Nach der Pleite gegen Gladbach II vor zweieinhalb Wochen feilte der WSV an der Taktik, vor allem im Mittelfeld ergaben sich Änderungen. Markus Ortlieb und Manuel Bölstler machen die Defensiv-Räume dicht, der Letztgenannte vermag auch spielerische Akzente zu setzen. Ebenso wie Mike Rietpietsch und Tim Jerat, der seine Mini-Krise überwunden hat. Einschätzung: Unentschieden Angriff:

Die Abteilung Attacke besteht bei den Düsseldorfer eigentlich nur aus einer Person: Kapitän Marcus Feinbier. Er alleine schafft es, eine ganze Abwehr auseinander zu nehmen. Kaum eine klare Torchance bleibt von ihm ungenutzt, desweiteren glänzt der Oldie mit seiner Präsenz auf dem Feld und mit seinen sensationellen Ablagen für die Mitspieler. Problem: Dahinter weht eher ein laues Sturm-Lüftchen. Winter-Nauzugang Sebastian Kneißl konnte bei seinem einzigen Auftritt von Beginn an nicht überzeugen, Marcel Podszus läuft seiner Vorjahres-Form hinterher. Mit Tobias Damm hat sich der WSV in der Winterpause kräftig verstärkt, die Leihgabe vom FSV Mainz 05 ist gerade bei Kontern mit seiner Schnelligkeit eine echte Waffe. Sein Pendant Gaetano Manno lässt sich bei Bedarf auch ins Mittelfeld fallen, sorgt trotz mangelnder Chancenverwertung permanent für Wirbel im gegnerischen Strafraum. Einschätzung: Vorteil Düsseldorf Reserve-Bank:

Gleich drei Offensiv-Kräfte, die noch einmal für Schwung sorgen können, hat Fortuna-Trainer Uwe Weidemann in der Hinterhand. Der pfeilschnelle, Ivan Pusic, Kneißl und Denis Wolf, "Last-Minute"-Ausgleichsschütze gegen Dresden, sind weitere Alternativen. Hinten darf hingegen nicht viel passieren, nur Claus Costa und eventuell Dirk Böcker, der zwischen Regionalliga und Reserve-Team pendelt, bilden möglichen Ersatz. Die WSV-Reservisten sammeln regelmäßig im Oberliga-Team Spielpraxis, stehen somit voll im Saft. Aufgrund des großen Gesamt-Kaders wird auch auf der Bank permanent rotiert. Eine Konstante ist einzig Techniker Jean-Louis Tavarez, der in der Schlussphase für Schwung in der Offensive sorgen kann. Zudem steht mit Dirk Heinzmann ein Kopfball-Ungeheuer parat, weitere Alternativen sind Sven Schaffrath für die Verteidigung und Martin Oslislo fürs Mittelfeld. Einschätzung: Vorteil Wuppertal Trainer:

Uwe Weidemann ist nicht umsonst vor kurzer Zeit zu Düsseldorfs Sportpersönlichkeit des vergangenen Jahres gewählt worden. Zwar hatte der Coach eine ganz schwierige Phase am Anfang der vergangenen Saison zu überstehen, aber das Vertrauen in seine Person zahlt der Ex-Profi mehr und mehr zurück. Auch wenn er in der Außendarstellung nicht immer überzeugen kann, ist er nicht nur bei seinen Spielern wegen seiner freundlichen Art überaus beliebt. Für Uwe Fuchs ist der WSV die erste längere Station in der Chef-Rolle. Der Coach ist taktisch experimentierfreudig, setzt auf junge Kicker und hat schon zahlreiche Spieler umgeschult. Immer wieder wird seine Menschenführung kritisiert, dennoch sitzt Fuchs derzeit fest in seinem Stuhl, hat von Präsident Friedhelm Runge einen Freifahrtschein bis Saisonende erhalten. Einschätzung: Vorteil Düsseldorf

Spieler-Routine:

44 Spielzeiten im Profibereich hat alleine das Trio Anfang, Albertz und Feinbier auf dem Buckel. Viel mehr Erfahrung geht nicht. Zudem wissen auch Langeneke, Heeren und Barth was sich in höheren Gefilden abspielt. Alle diese Akteure genießen auch bei den Kollegen hohen Respekt, unerfahrene Kicker lassen sich jederzeit von ihnen belehren. Die Talent-Quelle der Bergischen sprudelt nicht zuletzt dank des guten Austausches mit dem Oberliga-Team. Problem dabei ist, dass außer Michael Stuckmann und Mike Rietpietsch kaum ein Spieler mal den Mund aufmacht, in engen Situationen wirkt die Truppe oft zu brav. Einschätzung: Vorteil Düsseldorf

Druck-Situation:

Auch wenn man vor der Saison davon sprach, Platz fünf aus dem Vorjahr verbessern zu wollen, geht es jetzt nur noch um den Klassensprung zurück in den Profi-Fußball. Dieses Ziel ist auch jedem Spieler bewusst, von Nervosität ist hingegen nichts zu spüren. Sowohl Weidemann als auch die "alten Hasen" wirken auf die Youngster so beruhigend ein, dass man auch unter Druck die Ruhe behält. Bestes Beispiel war die Partie gegen Dresden, als man durch die zahlreichen vergebenen Chancen nicht in Hektik verfiel, sondern weiter sein Glück suchte, mit Erfolg. Beim WSV ist aufgrund der zuletzt ansteigenden Formkurve ist schon wieder eine kleine Art Euphorie im Anmarsch, die mit einem Sieg in Düsseldorf richtig ausbrechen würde. Das wissen auch die Kicker – und setzen sich im Vorfeld bewusst nicht unter Druck. Ob das tatsächlich gelingt, ist fraglich, schließlich war während der Winterpause in Wuppertal nur vom Aufstieg die Rede. Einschätzung: Vorteil Düsseldorf.

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