Doch am Ende konnte sich der Doppelabsteiger, den viele Fernsehzuschauer noch als Malocher-Mannschaft aus besten Zweitliga-Zeiten unter Trainer Hans-Günter Bruns kennen dürften, dem TV-Publikum nicht positiv präsentieren. Abgesehen von der geringen Besucherzahl von nur 1924 Fans war auch das Spiel auf schneebedecktem Boden alles andere als ein Leckerbissen.
Auf dem Untergrund war dies sicherlich auch nicht zu erwarten, doch die Kiebitze durften nach der frühen Ampelkarte für Schalkes Dennis Erdmann (28.) zumindest auf einen guten Kick hoffen. Doch davon war nichts zu sehen. Kampf und Krampf bestimmten das Geschehen.
Nach Mike Terranovas Führungstreffer (53.) waren RWO-Trainer Peter Kunkel und Co. noch großer Zuversicht auf einen erfreulichen Jahresausklang. "Dann hätte ich auf der Pressekonferenz etwas ganz anderes gesagt. Auch in Richtung mancher Journalisten, die nur negativ über uns berichten und so das Echo nach außen bringen", verriet Kunkel sein eigentlich vorbereitetes Statement zum Jahresabschluss. Doch seine Schützlinge wollten da nicht mitspielen und kassierten durch verheerende individuelle Fehler letztlich noch Tore durch Vasileios Pliatsikas (85.) und Manuel Torres (89., Handelfmeter) - die vierte Niederlage in Folge. "Meine Mannschaft hat nie aufgesteckt und einen glücklichen, aber nicht unverdienten Sieg eingefahren", resümierte Schalkes Erfolgstrainer Bernhard Trares, dessen Truppe mit Spitzenreiter Lotte gleich zog.
Ganz anders war die Gemütslage bei seinem Oberhausener Gegenüber Kunkel, der nicht wie geplant gegen die nach seinem Empfinden negative Berichterstattung mancher Journalisten wetterte, sondern sich das eigene Team vorknüpfte: "Wir haben das Spiel aufgrund zwei katastrophaler, individueller Fehler verloren. Erst haut Rhys Tyler über den Ball und dann zieht Ralf Schneider, unser sogenannter bester Fußballer, sein Füßchen bei der Schalker Flanke zurück, die dann zum Handelfmeter führt."
Hier der RS-Liveticker zum Nachlesen: reviersport.de/live/rs-spiel-x2094.html?1355431660
Rot-Weiß Oberhausen wird nach einer desaströsen Hinrunde im Endeffekt noch minimal über dem Strich überwintern.Im neuen Jahr soll aber alles anders werden - zumindest, wenn es nach Kunkel geht: "Ich werde als Trainer Druck ausüben müssen. Ich muss zwei, drei neue Spieler verlangen. Anders geht das nicht. Auf der anderen Seite werden wir einigen Akteuren klipp und klar sagen, dass es besser wäre wenn sie sich einen neuen Verein suchen. Wenn sie das nicht schaffen, dann werden sie ab der Rückrunde nur noch in der zweiten Mannschaft spielen. Alle hatten die Gelegenheit, sich hier ein halbes Jahr lang zu präsentieren. Jetzt muss auch mal Tacheles geredet werden. Es geht hier nicht um einzelne Schicksale, sondern um Rot-Weiß Oberhausen."