Nach Kölner Schilderungen soll der Bus der Fortunen kurz zuvor an einer Unterführung von mehreren Oberhausenern angegriffen worden sein und der Angriff war die Reaktion der Kölner. RS unterhielt sich am Tag danach mit Vorstandsmitglied Thorsten Binder, der beim Versuch, die Gruppen auseinander zu halten, Tränengas abbekommen hat.
Thorsten Binder, wie geht es Ihnen heute?
Bei mir ist alles wieder gut.
Was sagen Sie zu den Aussagen aus Köln?
Da kann ich nichts zu sagen, das habe ich nicht mitbekommen, weil ich aus dem Innenraum des Stadions zu dem Vorfall gerufen wurde, um den Bus abzufangen. Es wäre nicht dazu gekommen, wenn die Kölner den Anfahrtsweisungen gefolgt wären. Und Fakt ist, dass die Kölner aus dem Bus gesprungen sind und alle umstehenden Oberhausener angegriffen haben. Daher sollten die Kölner etwas ruhiger bleiben, denn die Attacke ging für jeden sichtbar von den Kölnern aus.
Kommen wir zu Ihren Fans. Gegen den MSV II wurde Pyrotechnik gezündet, zudem wurde eine Fahne geklaut. Auch gegen Fortuna Köln haben die Oberhausener Anhänger eine Fahne des Gegners entwendet. Was sagen Sie dazu?
Wir haben die Fahne im Block gesehen, da sind wir natürlich nicht erfreut drüber. Das Thema Fahnenklau kann jetzt nicht die neue Spielweise unserer Fanszene sein. Wir werden über unsere Fanbeauftragten darauf einwirken. Thema Pyrotechnik: Das war wieder eine ganz traurige Geschichte. Ich weiß nicht, ob sich der eine oder andere in der Szene etablieren will. Ich hoffe, dass unsere Szene darauf einwirkt.
Wird es wieder eine Geldstrafe geben?
Da muss ich passen, ich weiß nicht, wie das in der Regionalliga ist. Haben Sie das Gefühl, dass Sie bei den eigenen Anhängern mehr Probleme haben als noch vor einigen Jahren?
Nein, das sehe ich nicht, auch wenn das gestern eine prekäre Situation war. Aber es kann nicht sein, dass auch normale Zuschauer angegriffen werden. Dafür mache ich meinen Job. Nicht nur als Vorstand, sondern auch als Sicherheitsbeauftragter. Leider gerät man hier und da mal in eine prekäre Situation, so traurig das auch ist.
Sie haben Tränengas abbekommen, am Ende des Abends konnten Sie doch wieder lachen nach dem späten 2:1 gegen die Fortuna. Wie wichtig war das für alle im Verein?
Wir haben uns enorm über das Ergebnis gefreut. Diesen Abschluss haben sich die Jungs erarbeitet und auch verdient. Am Freitag nach dem Schlusspfiff in Duisburg war die Truppe regelrecht verzweifelt. Trotzdem haben sechs, sieben Jungs gesagt, wir kriegen das am Montag hin. Zum Glück ist der Knoten wirklich geplatzt. Da hat sich jetzt richtig was gelöst und wir sind glücklich. Immerhin haben wir gegen Fortuna Köln gewonnen, das ist eine qualitativ richtig gute Mannschaft.