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FC Kray
"Wir wollen kein Abklatsch von RWE sein"

FC Kray: Supporter ärgern gerne Schalker
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Die Krayer Supporter sind in der Regionalliga on Tour. Gestichelt wird vor allem gegen den FC Schalke, denn unter den Krayern sollen 90 Prozent RWE-Fans sein.

Etwa 100 Schalker Anhänger staunten nicht schlecht, als sie am ersten Spieltag der Regionalliga West am Essener Uhlenkrug zu Gast waren. In der Fankurve des FC Kray erblickten die Gelsenkirchener ein Banner mit ihrem Vereinslogo. Als Sympathiebekundung war dies jedoch nicht zu verstehen, denn das Emblem wurde auf einem schwarz-gelben Hintergrund präsentiert. Schalke-Fans erfreuen sich nämlich auch in Essen-Kray keiner großen Beliebtheit.


Einen Abend vor dem Regionalliga-Auftakt traf sich eine Handvoll Krayer Fans, um sich auf die Begegnung gegen die Schalker Reserve einzustimmen. Darunter auch die aktiven Vereinsmitglieder Andre Jürgens, Markus Hülshorst und Michael Mette, der beim FC Kray das Amt des Fanbeauftragten ausübt. Das Trio ist Mitglied der „Krayer Supporter“, einer Fanvereinigung, die schon zu Landesliga-Zeiten ins Leben gerufen wurde und inzwischen aus einem Stamm von etwa 50 Personen besteht. Bei einer obligatorischen Kiste Bier fassten die Anhänger den Entschluss, „die Schalker ein wenig zu ärgern“, wie Mette versichert. „Ein Fadenkreuz hatte bisher jeder Verein. Deshalb haben wir uns für den schwarz-gelben Hintergrund entschieden – und die Blauen haben echt blöd geguckt, als sie das Ding gesehen haben.“

Schalke-Fahne wurde aus dem Repertoire gestrichen

Mittlerweile wurde die Schalke-Fahne aus dem Repertoire gestrichen, da es wiederholt zu einigen Missverständnissen gekommen sei. „In einigen Print-Medien erschien das Foto in schwarz-weiß, sodass viele Leute dachten, wir würden Sympathien für Schalke hegen. Das geht natürlich überhaupt nicht“, stellt Mette nachdrücklich klar.

Die Supporters Kray sind ein inoffizieller Fanklub, der den Regionalligisten FC Kray aktiv unterstützt. Gegründet wurde die Vereinigung vor vier Jahren und zählt heute über 50 Personen. Die Supporters sind in der Regel aktive Mitglieder der Vereins und stammen aus dem Essener Stadtteil Kray. Eine der wichtigsten Aktivitäten besteht in der Organisation des gemeinsamen Besuchs von Auswärtsspielen. Die Supporters Kray sind jedoch kein eingetragener Klub.

Provokationen mussten allerdings auch die Krayer im Rahmen des Schalke-Spiels über sich ergehen lassen. Die Schalker Ultras traten die kurze Reise zum Uhlenkrug mit dem Fahrrad an und machten vorab einen kurzen Abstecher zum Krayer Markt. Mettes Unmut gegen diese Aktion richtet sich insbesondere gegen seinen Kollegen, den Fanbeauftragten des FC Schalke 04. „Es ist in der Regel üblich, dass solche Dinge im Vorfeld abgesprochen werden, um zu verhindern, dass größere Fangruppen aufeinandertreffen. Das hätte auch anders ausgehen können. Leider hat es von Schalker Seite niemand für nötig befunden, uns zu informieren.“


Für Mette ist die Kontaktaufnahme zu den Fanvertretern anderer Klubs eine der wenigen Aufgaben, die er in seiner offiziellen Funktion erfüllen muss. Die Betreuung des neuen Fanshops obliegt einzig dem Verein. Mettes Hauptaufgabe bestehe mit seinen Begleitern darin, bei den Krayer Spielen für Stimmung zu sorgen. Dazu kümmert er sich bei Auswärtsfahrten um die Organisation eines Fanbusses. Bei den Heimspielen, die bekanntlich noch am Uhlenkrug ausgetragen werden müssen, helfen die Supporter ihrem Verein sogar beim Aufbau. „Beim Abbauen können wir leider nicht mehr helfen, dann sind wir meistens schon blau“, schmunzelt der Fanbeauftragte. Die nach wie vor ungeklärte Stadionfrage ist auch den Fans ein Dorn im Auge. Mettes Kollege Andre Jürgens kann der Problematik aber auch etwas Positives abgewinnen. „Es ist ganz schön, den ETB-Fans etwas auf der Nase herumzutanzen. Dort den Aufstieg zu feiern, war gar nicht mal so schlecht.“

„90 Prozent der Krayer sind RWE-Fans“

Der familiäre Bezug zum Verein erklärt sich durch die Tatsache, dass der FC Kray der Stammverein der Supporter ist. Mette, Jürgens und Co. spielen seit einigen Jahren in der Alt-Herren-Mannschaft der Blau-Grünen. Nach dem Aufstieg in die Regionalliga kam die eigene Truppe bisher zu kurz. Die Spielzeiten der Veteranen kollidieren mit den Terminen der Ersten. Selbiges gilt für die Spiele von Rot-Weiss Essen. „90 Prozent der Krayer sind RWE-Fans“, erzählt Mette. „Die EVAG wird die Fanbusse am 29. September nicht trennen müssen, wenn beide Vereine in der Liga aufeinandertreffen. Falls wir aber 2:0 gewinnen und dann oberkörperfrei auf dem Zaun tanzen, könnte die Sache natürlich etwas anders aussehen.“ Auf der Suche nach Unterstützung gegen den städtischen Vorzeigeklub kann der FCK wieder auf die Fans des VfB Speldorf zählen. Seit der Relegation gegen den KFC Uerdingen, einer der Erzfeinde der Mülheimer, verbindet beide Fanlager eine enge Freundschaft.

Auch wenn sich die Supporter über jedes weitere Mitglied freuen würden, verfolgen die Anhänger nicht das Ziel, den Krayer Fankult in größere Dimensionen zu erweitern. Der Spaß steht für die Essener eindeutig im Vordergrund. Für Mette und seine Mitstreiter sei es zudem von großer Bedeutung, eine eigene Identität aufzubauen. „Wir sind keine Ultras und wollen auch kein Abklatsch von RWE sein. Um beim Fußball Spaß zu haben, müssen wir nicht 500 Mann stark sein“, erklärt Mette, der weitere kreative Ideen ankündigt. „Aktuell haben wir nur vier eigene Lieder drauf, dafür singen wir die auch öfter. Aber im Suff ist man ja bekanntlich kreativ. Uns werden schon wieder einige gute Sachen wie das Schalke-Plakat einfallen.“

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