Aber leider vor allem ganz viel gute, alte Zeit. Alle Begeisterung über den Start der Regionalliga vermag die Tücken dieser Spielklasse nicht zu kaschieren. Es kann ja gar kein Zweifel daran bestehen, dass die Zugpferde dieser Liga nur durch eine ganze Reihe kapitaler Betriebsunfälle in Liga vier versumpft sind. Die Bedeutungslosigkeit lauert schon hinter der nächsten Ecke.
Allein der Blick auf die übrigen Paarungen des ersten Spieltags verdeutlicht es eindrucksvoll: Es spielt eben nicht nur RWO gegen RWE, sondern auch Bayer Leverkusen II gegen den SC Wiedenbrück, zwei Teams, die sich hier ihrem natürlichen Lebensraum deutlich näher fühlen. Woche für Woche Vergleiche zwischen vom Grundsatz her unvereinbar verschiedenen Klubs, allesamt aus NRW, das ist reizvoll. Der FC Kray etwa, der als einer der sensationellsten Sensationsaufsteiger aller Zeiten schon jetzt Historisches geleistet hat, aber unverdrossen das Himmelfahrtskommando angeht und nun dem WSV oder Fortuna Köln die Stirn bietet. Oder der VfB Hüls, zuletzt gerade mal Siebter der NRW-Liga und per Freilos reingerutscht. Es ist schon eine kuriose Runde, die das Schicksal da zusammengewürfelt hat.
Das alles wird uns allen eine Menge Spaß bereiten, so viel ist garantiert. Es tritt an dieser Stelle aber ein strukturelles Problem zu Tage. Nicht genug, dass die Kluft zwischen Spitze und Tabellenkeller haarsträubend groß zu werden droht. Die Vereine, die dieser Klasse als Aushängeschild dienen sollen, sind in dieser nahezu ausweglos gefangen. War die Situation mit nur einem Aufsteiger bereits prekär, ist sie nun schier ausweglos, zumal vor dem Nadelöhr nach oben Klubs wie Leipzig oder Bayern München den Türsteher geben. „Du kommst hier nicht raus“ wird so möglicherweise für alle das Motto lauten. Letztlich ist die Regionalliga dabei nicht mehr als eine Zweckgemeinschaft.
Sollte irgendjemand zu groß werden und dem WG-Leben entwachsen, fehlt der Schlüssel zur Ausgangstür. Unfrieden ist somit programmiert.