Das bestätigte der Verband am Freitag auf Anfrage des Sport-Informations-Dienstes (SID). Während des Spitzenspiels der Regionalliga West zwischen Lotte und dem früheren Zweitligisten Eintracht Trier (2:3) am 10. Dezember des vergangenen Jahres sollen die dunkelhäutigen Gäste-Spieler Jeremy Karikari und Marc Gouiffe à Goufan von Akteuren der Heimmannschaft rassistisch beleidigt worden sein.
"Ich bin seit mehr als 20 Jahren Mitglied im DFB-Kontrollausschuss, aber derart schwerwiegende Anschuldigungen sind mir noch nie untergekommen", sagte Rechtsanwalt Erwin Bugar dem Nachrichtenmagazin Focus. Insgesamt sind ein Dutzend Zeugen und Beschuldigte zu den Vernehmungen in der DFB-Zentrale am 13. Januar geladen. Zunächst handelt es sich aber nur um eine Anhörung. Erst danach wird entschieden, ob es zu einer Anklage kommt.
In der Partie sollen Worte wie "Affenkind, Neger und Negerkind" gefallen sein. Zudem sollen Urwaldlaute intoniert worden sein. Der Trierer Karikari soll nach Focus-Angaben nach Spielschluss auf die verbalen Aggressionen mit einer Tätlichkeit reagiert haben. FIFA-Schiedsrichter Markus Weiner, der ebenfalls als Zeuge geladen ist, soll die Spieler von Lotte bereits in der Pause gewarnt haben, dass ihnen rassistische Beleidigungen "schnell zu trauriger Berühmtheit" verhelfen könnten.
Die Spieler der Sportfreunde Lotte bestreiten die Vorwürfe indes. "Ich kann nur folgendes sagen: Ich habe Karikari niemals rassistisch beleidigt! Es sind Worte wie 'Arschloch', oder 'verpiss dich' gefallen, aber das ist ganz normal im Fußball", sagte Lotte-Spieler Christian Schlösser.