Trotz 1:0-Halbzeitführung und einer in der zweiten Halbzeit über lange Phasen dominierenden Schalker Mannschaft fehlte am Ende die Cleverness, um die drei Punkte zuhause zu behalten.
In einer eher durchwachsenden Anfangsphase boten beide Teams den 250 Zuschauern im Mondpalast von Wanne-Eickel eher fußballerische Magerkost. Richtig gute Torchancen sprangen auf beiden Seiten kaum heraus. Philipp Hofmann vergab nach einer Viertelstunde die erste Chance der Knappen, als sein Schuss von der Strafraumgrenze knapp am rechten Pfosten des Fortuna-Tores vorbei vorbeistrich. Für die Kölner vergab Silvio Pagano die größte Möglichkeit im ersten Durchgang. Sein strammer Schuss aus halbrechter Position flog aber ebenfalls am Pfosten vorbei (26.). Erfolgreicher war da nur drei Minuten später S04-Stürmer Philipp Hofmann. Nach schönem Zuspiel von Zlatko Muhovic markierte der 18-Jährige mit einem Schuss aus der Drehung das 1:0 für Königsblau (29.).
Es schien so, als ob die Knappen auch die zweite Halbzeit dominieren würden. Mit viel Elan und reichlich Offensivdrang kam die Truppe von Bernhard Trares aus der Kabine. „Schalke hat in dieser Phase mit uns ‚such den Ball‘ gespielt. Die ganze Zeit sind wir der Kugel nur hinterhergelaufen“, resümierte Gäste-Trainer Uwe Koschinat.
Allerdings fehlte bei allen Schalker Angriffsversuchen immer wieder die Genauigkeit im Abschluss. So verpufften Angriffe von Andreas Wiegel und dem eingewechselten Felix Frank wirkungslos vor dem Tor der Fortuna. Über die fehlende Cleverness vor des Gegners Tor ärgerte sich Trares besonders: „In dieser Phase müssen wir das 2:0 machen. Wir hätten es entscheiden können, aber uns sind viele blöde Ballverluste unterlaufen. Man hat gesehen, dass unser Mannschaft noch Cleverness und Abgebrühtheit fehlt. Und dann ist es klar, dass man gegen ein Team wie die Fortuna Köln in Schwierigkeiten geraten kann.“
„Aus dem Nichts“ (O-Ton Trares) und mit freundlicher Schalker Unterstützung fiel dann der Ausgleich für die Gäste aus der Domstadt. Fabian Montabell zog von halbrechts vor dem Schalker Tor ab. Verteidiger Alban Sabah wollte den Ball in der Strafraummitte klären, bugsierte den Ball jedoch unglücklich ins eigene Tor zum 1:1 (69.). Zehn Minuten später sollte eine Standardsituation die Entscheidung zu Gunsten der Fortuna bringen. Einen Eckball verlängerte der frühere Schalker Maurice Kühn per Kopf in den Fünfmeterraum. Dort stand Steffen Moritz goldrichtig und drückte den Ball zum viel umjubelten 2:1 für Fortuna Köln über die Torlinie.
„Am Ende war Köln einfach cleverer. Für unsere junge Mannschaft geht der Lernprozess weiter. Um in einem Spiel wie diesem zu gewinnen oder Unentschieden zu spielen müssen wir noch einiges lernen“, analysierte ein enttäuschter Bernhard Trares.