Respekt ja, Angst nein. Eine einschlägige Phrase im Fußballerjargon, die RWE-Trainer Waldemar Wrobel mit Inhalt füllt. Denn es gibt hinreichend Gründe dafür, den kommenden Gegner bierernst zu nehmen. In Zahlen stehen nach den ersten beiden Regionalliga-Spieltagen sechs Punkte und 5:1 Tore auf dem Konto der Saarländer. Nur Eintracht Trier schnitt noch um ein Tor besser ab.
Allerdings kein Grund, vor Ehrfurcht zu erstarren. Immerhin werde der Tabellenzweite nicht so technisch versiert spielen wie es die Zweitvertretungen von aus Mainz und Köln verstanden. „Dafür ist dieses Team sehr robust und hat viele große Spieler im Kader“, berichtete Wrobel. Vor allem der Offensivabteilung um Abedin Krasniqi, der bereits zwei Treffer markierte, gelte besonderes Augenmerk. Dass die Mannschaft von Trainer Günter Erhardt so gut aus den Startlöchern gekommen ist, verblüfft aber auch die Essener. Teammanager Damian Jamro zieht sogar Vergleiche mit der vergangenen NRW-Liga-Saison. „Der Klub hat ein wenig zurückgefahren. So ähnlich wie wir im letzten Jahr. Vielleicht hat sich die Mannschaft einfach schnell gefunden.“
Der Start war jedenfalls beeindruckend. Beeindrucken lassen soll sich RWE davon jedoch keinesfalls. Denn auch der Saisonauftakt des Aufsteigers gibt ausreichend Positives her, findet Wrobel. „Wir haben Union Berlin und Mainz II geschlagen und auch in Köln 60 Minuten ein ordentliches Spiel abgeliefert. Wir wissen dass das nicht reicht, sondern dass wir diese Leistung nun über 90 Minuten bringen müssen. Dann sind wir sicher nicht chancenlos.“
Zu dieser Einschätzung sei auch die Mannschaft gekommen. Die sei – wie gewohnt – sehr selbstkritisch mit ihrer Leistung umgegangen. Das trifft auch auf Meik Kuta zu, der beim 1. FC Köln II nach einer halben Stunde ausgewechselt wurde. „Er findet auch, dass er nicht gut gespielt hat. Wir haben aber mit elf Mann gespielt und Meik hat eben einen schlappen Tag erwischt“, sagt Wrobel. Dass er dem Aufsteiger der letzten Spielzeit eine Pause gönnt, ist nicht ausgeschlossen. „Wir müssen uns überlegen, ob wir darauf am Samstag reagieren.“ Denn bei allen positiven Ansätzen ist auch klar: „Eine Leistung wie gegen Köln wird gegen Elversberg nicht reichen. Wir haben daher mächtig Respekt vor dem Gegner, wissen aber auch um unsere Qualität.“
Und die dürfte durch die Rekonvaleszenten Timo Brauer und Suat Tokat möglicherweise eine weitere Steigerung erfahren. Elversberg kann also kommen.