Jetzt haben sie den Salat: Durch die 2:4-Klatsche gegen den Hamburger SV II ist die SG Wattenscheid vor den eminent wichtigen Duellen gegen Werder Bremen II und Rot-Weiß Erfurt gehörig unter Zugzwang geraten. Da nutzt auch die zwischenzeitliche Positiv-Serie von sechs ungeschlagenen Spielen nichts. "Eigentlich", sagt Trainer Georg Kreß, "möchte ich über Hamburg gar nicht mehr sprechen." Muss er aber. Die Frage, wie so ein Wegknicken nach 2:0-Führung zu erklären ist, beantwortet der Coach so: "So ein Spiel ist nicht erklärbar. Wir waren dominant, haben überlegen agiert, hatten Chancen. Anstatt 4:0 zu gewinnen, verlierst du am Ende 2:4. Trotzdem haben wir alles noch selbst in der Hand und müssen uns nicht auf andere verlassen. Das ist ein Vorteil." Andere Mannschaften haben aber ebenfalls Trümpfe in der Hand: Preußen Münster, momentan noch hinter der SG, nutzte die vermeintlich letzte Chance, siegte 2:0 gegen Düsseldorf. Da sich die Preußen auch noch mit dem im Mittelmaß umherschwappenden WSV Borussia (gab gerade das Match bei SG-Nebenbuhler Leverkusen II ab) messen, riecht es auch da nach drei Zählern. Vorher wartet das Match bei RWO - eine Truppe, die offensichtlich kein Holz mehr ins Rettungs-Feuer schmeißen kann. Kreß: "Jetzt kommen Paarungen, wo die Außenseiter gegen Favoriten etwas reißen. Das ist aber in der Saison-Phase nicht ungewöhnlich." Der Chef-Coach hat die Messlatte höher gelegt: "Mit 41, 42 Punkten wird man nicht drinbleiben, du benötigst 43 Zähler. Die Suppe, die wir uns eingebrockt haben, müssen wir selbst auslöffeln." Wattenscheid muss also mit derzeit 38 Punkten kräftig auf das Gaspedal treten. Zwei Siege in Bremen und gegen Erfurt - die Lohrheide-Welt wäre in Ordnung. Kreß: "Im letzten Jahr haben wir im Titelrennen ein echtes Endspiel bei LR Ahlen II erlebt, sind mit dem 1:1 dort aufgestiegen. Es wäre schöner, wenn wir vorher alles klar machen würden, aber es soll mir auch recht sein, wenn der Klassenerhalt erst beim Saison-Schluss in Emden perfekt gemacht wird." Jetzt führt die Reise zunächst nach Bremen. Die Zweitvertretung des SVW schoss die 09er in der Hinrunde - unterbrochen durch Flutlicht-Ausfall - 4:0 weg. "Das war eine ganz starke Leistung der Bremer", blickt der 09-Trainer zurück, "wir haben Werder auch beim 3:1 in Osnabrück beobachtet, dort waren sie ebenfalls überzeugend. Ich sage aber: Wer in Berlin und Essen gewinnt, der kann auch in Bremen etwas holen." Was dem Fußball-Lehrer Mut macht: "Meine Mannschaft war immer dann da, wenn es richtig darauf ankam. Die Jungs werden das 2:4 gegen den HSV nicht auf sich sitzen lassen."
SG WATTENSCHEID: Zwei Matchbälle vor der Brust
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