Nein, so richtig zur Ruhe kommt Friedhelm Runge nicht. Direkt aus dem Türkei-Urlaub flog der Präsident des WSV Borussia zur Hannover-Messe weiter, war dort bis zum Freitag mit seiner Firma "Emka" vor Ort. Auch danach blieb keine Zeit zum Verschnaufen, obwohl der WSV spielfrei hatte. "Ein Wochenende ohne Fußball geht halt nicht. Und die Kraft, die ich im Urlaub getankt habe, ist auch nicht gleich wieder aufgebraucht", lächelt Runge. Konsequenterweise schaute er sich daher gestern die Partie zwischen Rot-Weiß Oberhausen und der Zweitvertretung von Bayer Leverkusen an allerdings nicht nur, um die Sucht nach dem runden Leder zu befriedigen. Dass RWO-Defensivmann Benjamin Reichert sein Objekt der Begierde ist, berichtete RS bereits am Donnerstag exklusiv. Doch Runge hält sich bedeckt: "Neuverpflichtungen geben wir dann bekannt, wenn alles klar ist. Außerdem gibt es eine ganze Menge interessanter Spieler." Zu denen könnte auch ein Giuseppe Reina gehören, der bei den Sportfreunden Siegen von Coach Hannes Bongartz aussortiert wurde. "Ich weiß nicht, wie unser Trainer Uwe Fuchs darüber denkt. Aber wir haben nur das Geld für junge Leute, fertige Spieler können wir uns nicht leisten", blockt der Funktionär ab. Wohl wissend, dass es nicht nur mit Jungfüchsen geht, sondern dass man auch alte Hasen benötigt zum Beispiel einen Reina mit seinen 34 Jahren. Doch auch in Sachen Vertragsverlängerungen besteht noch Handlungsbedarf. Was wohl nicht auf die Personalie Udo Ossenbühl zutrifft, der weiterhin als Kaufmännischer Leiter zur Verfügung stehen soll. "Herr Ossenbühl will das Engagement fortsetzen, der Verein will es auch. Wir sind uns grundlegend einig", betont Runge, der ähnliches gerne von Nils Pfingsten behaupten würde. Dessen Zukunft ist bekanntlich schon seit Wochen ungewiss, der WSV drängt auf eine Entscheidung. "Sein Berater Rolf Müller liegt derzeit im Krankenhaus, daher mussten wir unseren Gesprächstermin auf die kommende Woche verschieben", erklärt der Präsident, um dann im Nachsatz zu berichten: "Alles läuft nach Plan." Viele Baustellen gibt es momentan zu beackern, eine neue hat der Unternehmer mit einem Grinsen zur Kenntnis genommen: "Die angedachte Regionalliga-Reform ab der Saison 2008/2009 ist lobenswert, aber nun wirklich nichts neues. Schließlich reden die Vereine schon ewig darüber." Für die Bergischen dürfte sie laut deren ehrgeizigem Dreijahres-Plan ohnehin nicht gelten, da man dann schon in der zweiten Liga kicken will. "Aber vielleicht kommt man ja auch mal wieder zurück", grinst Runge.
WSV BORUSSIA: Runge zwischen Reichert, Reina und Co.
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