Die Glocken leuten! Die Zweitvertretung des 1.FC Köln gastiert am Samstag, 30.Oktober, ab 14 Uhr im Georg Melches-Stadion. Nicht unbedingt ein Angstgegner, allerdings ein Konkurrent, gegen den in der Regionalliga noch kein Match gewonnen wurde. "Zeit, diese Serie zu brechen", bleibt RWE-Coach Uwe Neuhaus angenehm ungerührt. Und dieser Sieg ist ein absolutes Muss für RWE, daran besteht kein Zweifel, schließlich wurde die Tabelle der Nord-Klasse am vergangenen Wochenende in Form gebracht, die Revier-Truppe hinkt hinter der Spitze Lübeck (sechs Punkte) und Kiel (fünf Zähler) hinterher. Grund genug, sich mit Neuhaus über die Ausgangsposition zu reden.
Uwe Neuhaus, welche Wasserstandsmeldungen gibt das Lazarett ab? Klar ist, Ali Bilgin wird nicht auflaufen können, auch Keeper André Maczkowiak steht nicht zur Verfügung. Gut ist die Entwicklung bei Ronny Nikol, der am gestrigen Mittwoch seinen Sprintest absolvierte und heute ins Mannschaftstraining einsteigt. Auch Tim Gorschlüter ist dabei. Mal sehen, wie sich Ronny entwickelt. Ferhat Kiskanc würde ich natürlich lieber offensiv auf der linken Seite agieren lassen, nicht defensiver in der Viererkette.
Tabelle begradigt, Spielpause vorbei, Köln kommt - alles klar? Wir haben nach zwei freien Tagen am Montag zielgerichtet die Vorbereitung aufgenommen. Gegen den 1.FC weiß man allerdings nicht, was einen erwartet. Der Club ist in einer heiklen Situation, abwarten, ob dort zwei oder vier Profis auflaufen. Wir rechnen mit allen Möglichkeiten. Jeder darf sich darauf verlassen, unterschätzt wird Köln nicht. Ich habe das Team zuhause gegen Wuppertal und Wattenscheid sowie in Osnabrück gesehen.
Alles eine Kopffrage? Das hat mein Team auch verinnerlicht, da bin ich mir sicher. Was mir auffiel, war die Stimmung rund um den Trainingsplatz. Alles spricht nur noch über ein 3:0 oder 4:0. Das geht mir zu weit. Natürlich wollen wir überzeugen, die drei Zähler bei uns halten, aber mit einer solchen Erwartungshaltung an die Sache ran zu gehen, ist gefährlich.
Die Tabelle ist nun aussagekräftig - oder? Der schlimmste Fall ist nicht eingetreten, Kiel verlor 0:3 in Hamburg. Für uns bedeutet das, wir können uns bis zur Jahreswende nicht mehr viele Ausrutscher erlauben, am besten wir starten eine Serie, um den Abstand zu verringern, um dann in der Rückrunde richtig anzugreifen.
Was halten Sie vom Auftreten der ersten beiden Teams bislang? Lübeck und Kiel agieren am Limit, es ist schwer, dieses Niveau zu halten. Wir haben sicherlich noch Luft nach oben.
Haben Sie nach seinem Aussetzer in Wattenscheid einmal mit Michael Bemben gesprochen? Kurz, alles natürlich ohne Vorwürfe. Was soll ich in einem solchen Gespräch auch sagen. Beim nächsten Mal wird er vorab mehr Adrenalin aufbauen.
Sehen Sie einen Unterschied zwischen dem Michael Bemben am Start der Saison und seinen jetzigen Darbietungen? Ich erwartete nicht, dass er so schnell reinfinden würde. Schließlich hatte er vorab länger nicht unbedingt viel Spielpraxis, vielleicht war es die Euphorie, in ein neues Team zu kommen. Michael weiß selbst, dass es zuletzt nicht gut lief.
Adrenalin ist ein gutes Stichwort, gibt es gegen Köln frühzeitig vom Anpfiff an diesen Saft oder erst wieder in Durchgang zwei? Ich hatte gegen die SGW nicht erwartet, erst nach der Pause aufzudrehen. Wir wollen Elan, Freude und Stimmung. Der Schlüssel dazu liegt in der Trainingsarbeit vorab, bestimmt nicht in der Ansprache kurz vor dem Match. Wir benötigen die Explosion am Spieltag.