Mit 103 Regionalliga Nord-Spielen zählt Markus Katriniok zu den erfahrensten Kräften bei der SG Wattenscheid 09. Trotzdem kann der Vorjahres-Kapitän in dieser Saison noch keine konstante Einsatz-Quote vorweisen, zuletzt war ihm im Derby gegen Rot-Weiss Essen (2:2) nur ein Sekunden-Auftritt vergönnt. "Natürlich hätte ich in diesem Revier-Duell gerne von Beginn an gespielt, aber der Trainer hat sich eben anders entschieden, das muss man akzeptieren", sagt der Jung-Ehemann.
Mit Michael Ohnesorge bevorzugte Georg Kreß in der aktuellen Serie schon mehrmals die junge, unbekümmerte Variante. Grund: Ohnesorge bringt aus Sicht des Fußball-Lehrers mehr Dynamik über die linke Offensiv-Seite. Das Risiko, nach hinten anfälliger zu sein, wie auch gegen Essen in einer Szene erkennbar, nimmt Kreß dabei in Kauf.
Katriniok zum Spagat zwischen Absichern und Dampf machen: "Ich habe es so gelernt, auf der Mittelfeld-Position erst Mal so zu spielen, dass in der Defensive nichts anbrennt. Der Trainer hat mir kürzlich gesagt, ich würde nach hinten dicht machen, aber nach vorne müsste von mir mehr kommen." Der Mini Cooper-Fahrer erklärt: "Ich muss Geduld haben, im Training weiter Gas geben und versuchen, mich anzubieten."
Sein Vorteil: Die Vielseitigkeit. "Ich habe bis auf Torwart schon alles gespielt, mir ist es ehrlich gesagt egal, wo ich zum Einsatz komme. In der Abwehr, im Mittelfeld oder im Angriff." Letzteres scheint im Moment nicht ausgeschlossen, da Stürmer Abdul Iyodo nach wie vor nicht bei 100 Prozent Leistungsstärke angelangt ist und oft Verletzungs-Rückschläge bekommt. "Kanti" gilt als laufstarker Spieler, würde mit Team-Arbeiter Lars Toborg zweifelsohne zusammenpassen. Vor zwei Jahren bildete der Linksfuß im Verbund mit Alex Löbe noch das gefährlichste Drittliga-Duo, man kam auf 30 Gesamt-Treffer. In dieser Serie stehen bislang sechs Einsätze zu Buche, auf das erste Tor wartet der einstige Bottroper noch.
Vor der Partie in Köln gehen bei "Kanti" die Warnlampen an. "Ob der Gegner unten oder oben steht, ist völlig egal. In dieser Klasse kann jeder jeden schlagen. Gerade die Zweitvertretung von Bundesligisten ist immer schwer einzuschätzen. Wenn die einen guten Tag erwischen, dann kann man richtig Probleme bekommen." Hertha BSC Berlin II lässt grüßen...