In der Kanzlei von Wattenscheids Präsident Prof. Dr. Rüdiger Knaup zeigte zu Wochen-Beginn der Mannschafts-Rat Präsenz. Thema: Die Prämien-Regelung für die Saison 2005/2006. "Wir treffen uns am nächsten Montag noch ein Mal und werden sicherlich übereinkommen", sagt der Club-Chef und sprach auch gleich eine Warnung aus: "Die Jungs müssen hellwach sein." Wie der Jurist das meint, erklärt er im nachfolgenden RevierSport-Gespräch.
Prof. Dr. Knaup, warum hellwach? Wir spielen am Samstag gegen den SV Werder Bremen, das Stadion wird gut gefüllt sein, das ist ein echtes Highlight. Aber anschließend warten zwei Totentänze auf uns. Erst spielen wir Mittwoch Abend in der Meisterschaft bei Bayer 04 Leverkusen II, da herrscht ähnlich wie auf Platz elf in Bremen, wo man sich je nach Jahreszeit und Wetter-Bedingungen vorher schon schlecht fühlt, so etwas von Freundschafts-Spiel-Atmosphäre. Danach kommt Hertha BSC Berlin II in die Lohrheide. Da muss man sofort auf Alltag umschalten.
Sind Sie mit der bisherigen Ausbeute von sechs Zählern aus vier Begegnungen zufrieden? Das ist sicherlich ordentlich, aber man darf sich davon nicht täuschen lassen. Nach dem 1:2 gegen Wuppertal habe ich oft den Satz gehört: Es ist nichts passiert. Genau den hat Manfred Wölpper von der VfL-Reserve nach der 1:3-Niederlage bei uns in Wattenscheid auch gesagt, da war Bochum noch sieben Punkte vor uns. Diese Worte habe ich immer noch im Ohr. Wir dürfen uns nicht einlullen und auch nicht einlullen lassen.
Warum so negativ? Wir stehen momentan drei Punkte von einem Abstiegsplatz entfernt. Wenn diese Konstellation zwei Spieltage vor Schluss noch Bestand hat, dann muss man gehörig zittern. Man muss sich das immer vor Augen halten.
Befindet sich die SG insgesamt auf einem guten Weg? Die laufenden Einnahmen könnten natürlich besser sein, aber durch den Aufstieg haben wir eine breitere Basis geschaffen. Vieles hat sich massiv geändert, überall weht frischer Wind. Der Abstieg in die Oberliga war durch die Regionalliga-Rückkehr ein reinigendes Bad. Der Verein ist gestärkt daraus hervorgegangen. Wir werden jetzt ruhig und sorgfältig einen Aufbau betreiben.
Gibt es die Chance auf ein Zweitliga-Comeback? Die Mannschaft hat Entwicklungs-Möglichkeiten, wenn man sie gescheit ergänzt, kann man in drei Jahren eventuell an die Profi-Tür anklopfen. Jetzt geht es nur um den Klassenerhalt in der Regionalliga.