Den Test in Rees gegen Litex Lovech verfolgte Neuangreifer Sead Mehic (leichte Achillessehnen-Probleme) zusammen mit den angeschlagenen Kollegen Timo Uster und Tobias Schäper vom Rand aus. Bedeutete: Ein erfahrenes Trio fehlte, dementsprechend jung war die Mannschaft, die auf dem Platz ihr Bestes gab. "Wir haben wirklich eine junge Elf", erklärt der Neuzugang aus Eschborn, "bei der es aber jeden Tag besser passt. Ich denke, hier können wir etwas aufbauen." Die Probleme im Spiel nach vorne, wo es noch zu wenig zwingende Aktionen gibt, will der Stürmer nicht überbewerten. "Für viele ist die Klasse Neuland, da versuche ich zu helfen, ich kenne die Regionalliga." Fragt sich nur, auf welcher Position. Trainer Harry Pleß äußerte, Mehic sei auch ein Thema für das offensive Mittelfeld. "Ich fühle mich ganz vorne am wohlsten, auch wenn ich die letzten Jahre variabel eingesetzt worden bin", gibt der 30-Jährige, der weiß, was von ihm erwartet wird, zu Protokoll. "Ich soll meine Erfahrung einbringen. Eine Aufgabe, die ich gerne übernehmen will." Besonders, wenn sich der Bosnier vor Augen führt, wie die Nachwuchs-Akteure sich engagieren. "Die ziehen fantastisch mit. Daher bin ich davon überzeugt, dass wir eine gute Rolle spielen können." Mit der Bürde, zumeist auf Gegner zu treffen, die gegen RWO besonders motiviert sein werden, wie der Offensiv-Allrounder meint. "Viele Clubs treten mit 110 Prozent an, weil sie sehen, RWO war lange in der zweiten Liga, da ist die Motivation noch größer. Es interessiert nicht, dass keiner aus der alten Elf mehr da ist." Mehic und RWO, fast hätte es den Transfer nicht gegeben, denn zum ersten Mal in der Karriere muss der Familienvater alleine reisen. "Daher hat alles auch etwas gedauert. Aber der Verein hat sich sehr um mich bemüht. Trainer und Vorstand haben oft angerufen, absolutes Interesse signalisiert, das hat mich am Ende überzeugt." Der Angreifer weiter: "Ich hoffe, wir können etwas aufbauen, daher meine Entscheidung. Meine Frau Patricia, die in Bad Nauheim einen guten Job hat, und mein Sohn Leon, der den Kindergarten genau vor der Haustür hat, bleiben im Süden." Mehic grübelt: "Die ersten Tagen waren schon komisch, wenn man auf einmal getrennt ist. Aber wir versuchen, uns so oft zu sehen, wie es geht." Zurück zum Sport: In neun Tagen steht der erste Punktekampf an, wenn sich Holstein Kiel im Niederrheinstadion vorstellt. "Die Freude ist dementsprechend groß", strahlt der Stürmer, "vor allem, weil die Aufgabe diesmal anders ist. Bisher bin ich mit Wehen ein paar Mal am Aufstieg vorbei geschrammt, mit Eschborn sind wir in die Regionalliga aufgestiegen. Fehlt nur noch der Gang in die zweite Liga, ansonsten habe ich die Sprünge in die anderen Klassen, von der Ober- bis in die erste Liga, bereits hinter mir." Wobei der Ex-Meppener auf die Bremse tritt: "Es muss ja nicht sofort sein, etwas Zeit sollte man uns geben. Jetzt möchte ich zunächst meinen Beitrag zu einer guten Spielzeit liefern."
RWO: Nur der Zweitliga-Aufstieg fehlt Mehic noch
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