Dazu ist zwar fremde Hilfe nötig, ganz unwahrscheinlich ist das Szenario aber keineswegs. Erste Voraussetzung, um die vorzeitige Meisterschaft feiern zu können, ist ein Sieg im Auswärtsspiel beim SV Elversberg am Freitagabend (19 Uhr).
Dass das gelingt, daran zweifelt nach den unheimlich souveränen Leistungen der letzten Wochen eigentlich niemand, auch wenn Stefan Kühne warnt: „Für Elversberg geht es um nichts mehr und das ist gefährlich. Wir wissen, dass es sehr unangenehm ist, bei ihnen zu spielen, aber ehrlich gesagt sind wir so stark drauf, dass uns das kalt lässt. Der Trainer stellt uns schon richtig auf die Aufgabe ein.“ Im Hinspiel lieferte der Tabellenzehnte den Beweis ab, dass sie in der Lage sind dagegen zu halten. Ein Treffer von Daniel Chitsulo sicherte der Mannschaft von Marc Fascher einen knappen 1:0-Erfolg.
"So schnell wie möglich aufsteigen"
Treten die Preußen die Heimreise aus dem Saarland mit drei Punkten im Gepäck an, richten sich die Blicke einen Tag später auf die Verfolger aus Mönchengladbach und Trier. Verliert die Borussen-Reserve ihr Heimspiel gegen Wuppertal und gewinnt die Eintracht nicht in Homburg, dann wäre der SCP schon vier Spieltag vor Schluss nicht mehr einzuholen. „Ich weiß nicht, ob wir uns irgendwo treffen. Geplant ist jedenfalls noch nichts, weil wir erst einmal das schwere Spiel in Elversberg gewinnen müssen“, sagt Kühne über Planungen für den Samstagnachmittag. „Ich weiß nicht, ob wir uns dann mit 45 Mann vor den Videotext setzen wollen.“
Also lieber nicht auf der Couch aufsteigen, sondern den letzten Schritt im Spitzenspiel gegen Gladbach II aus eigener Kraft machen? „Für die Zuschauer wäre das sicherlich schöner. Wenn es nach mir und einem Großteil der Mannschaft geht, dann wollen wir so schnell wie möglich aufsteigen, also gerne auch schon am Samstag. Feiern kann man eine Woche später trotzdem,“ weiß der ehemalige Essener.
Über 10.000 Zuschauer werden erwartet
Zumal die Partie gegen die niederrheinische Borussia (Freitag, 6. Mai, 19 Uhr) ein echtes Highlight in der Vereinsgeschichte werden dürfte. Über 10.000 Zuschauer werden im Preußenstadion erwartet. Eine Marke, die in einem Ligaspiel zuletzt am 5. Juni 2004 geknackt wurde. Damals sicherten sich die Adlerträger am letzten Spieltag den Klassenerhalt der Regionalliga Nord durch einen 1:0-Sieg gegen die SG Wattenscheid. Die Euphorie rund um die Hammerstraße kennt derzeit scheinbar keine Grenzen. „Wenn es fünfstellig wird, wäre das einfach sensationell. Wir freuen uns sehr auf dieses Spiel“, erklärt Kühne. Der 30-Jährige, der die Münsteraner Elf auf dem Feld als Kapitän anführt, ist sich sicher, dass er auch bei einer Aufstiegsfeier als Antreiber vorangehen könnte. „Ich habe da ja schon ein wenig Erfahrung gesammelt“, lacht er. „Wer am Ende unser Partykönig wird, bleibt abzuwarten.“